Designer und Künstler Wolfgang Joop behauptet, ohne die Kunst gäbe es für ihn „Momente ohne Ausweg“.
Der Designer, der in Potsdam wohnt, jedoch mit seinem Label Wunderkind nach Berlin umsiedelt, hat sich im vergangenen Jahr mit seiner Tochter, Designerin Jette Joop, zerstritten und kurz zuvor bereits seine Mutter verloren. Nun hat der Modeschöpfer ein neues Lebensmotto, an dem er sich festhält.
Im Gespräch mit dem ‚GQ‘-Magazin verrät der 66-Jährige, dass ein Satz von Nietzsche ihm eine neue Lebensweisheit sei. „Wir haben die Kunst, um an der Wahrheit nicht zugrunde zu gehen“, zitiert er. „Es spiegelt meine derzeitige Verfassung wider. Wenn ich die Kunst nicht hätte, gäbe es Momente ohne Ausweg“, fügt er ehrlich hinzu.
Vor allem der Abschied von seiner Mutter sei, so der Designer, sehr „hart“ gewesen und das habe verschiedene Gründe gehabt, enthüllt er: „Sie hat immer nach erdrückender Nähe verlangt, die ich ihr genau aus diesem Grund oft verweigerte. Als sie dann da in Agonie lag, betrachtete ich sie und musste eingestehen, dass ich diese Frau nie wirklich kennengelernt habe.“
Neben allen unschönen Dingen, die Joop im vergangenen Jahr erleben musste, habe er jedoch auch einige Dinge über sich gelernt, gesteht er. „Dass ich selbstbewusster bin, als ich mir zugestehen wollte. Das Wichtigste aber ist, dass man sich eingesteht, sich selbst nicht zu kennen.“ Das, was man im Spiegel sähe, sei man nicht, sondern „es ist ein Zerrbild. Niemand weiß, wer er ist.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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