Tom Tykwer setzt sich für moderne Beziehungsformen ein, auch wenn er selbst mit Frau und Kind eine eher typische Beziehung führt.
Im neuen Film des Regisseurs geht es um ein heterosexuelles Paar, das sich in denselben Mann verliebt. Mit dem Film will er auch zeigen, dass es andere Beziehungsformen als das Konzept der Monogamie gibt.
„Unsere Eltern haben irgendwann aufgehört, sich mit vergnüglichen Dingen zu beschäftigen“, glaubt der Star-Regisseur, wie er im Interview mit ‚DiePresse.com‘ erklärt. „Ihr Leben bestand ab Anfang 20 darin, Kinder zu kriegen, arbeiten zu gehen und sich fortan ganz anders zu benehmen. Wir sind in dieser Jeans tragenden Anti-Uniformiertheit geblieben. Uns festzulegen finden wir gruselig. Unsere Sehnsucht nach Überraschung im Leben zeichnet uns alle aus. Was dazu führt, dass wir uns vieles offenhalten.“
Allerdings hat Tykwer das Gefühl, dass sich die Gesellschaft noch immer auf die Elterngeneration beziehe. „Das Ideal ist die Kleinfamilie und eine gewisse Festlegung in beruflicher, kultureller und sozialer Hinsicht. Wir wollen in dieser Gesellschaft funktionieren, merken aber, dass wir in diese Kategorien nicht mehr reinpassen.“
Eine Alternative zum Monogamie-Konzept hat der 45-Jährige aber nicht: „Nö, ich lebe jetzt mit Frau und Kind auch nicht besonders modern. Es geht darum, sich mit dem Thema zu befassen.“
Vor Kurzem gab er auch zu, dass sein Privatleben und seine Arbeit nahtlos ineinander übergehen müssen. „Arbeit und Leben sind in meiner Welt total zusammengewachsen, schon seit langer Zeit“, verriet er im Interview mit der Zeitschrift ‚Freundin‘. Er könne sich auch gar nicht vorstellen, sein Leben mit jemandem zu teilen, der nicht die gleiche Leidenschaft für Filme hat, wie er. „Ich kann mir fast nicht mehr vorstellen, mit jemandem viel Zeit zu verbringen, dem Film nicht wichtig ist.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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