Tom Tykwer glaubt, dass menschliche Triebe einem monogamen Lebensstil im Wege stehen können. Im Interview mit dem „KulturSPIEGEL“ erklärt der Filmemacher dazu: „In unseren triebhaften Bedürfnissen sind wir nicht monogam.“
Um in einer beschützenden, verbindlichen Beziehung leben zu können, opfere er jedoch bestimmte Triebe. „Ich glaube an diese Vereinbarung, auch in meinem eigenen Leben“, so Tykwer, der mit seiner Frau Marie Steinmann bereits seit mehr als sieben Jahren glücklich ist.
Tykwers neuer Film „Drei“ dreht sich um Hannah und Simon, ein Paar mittleren Alters, das schon seit 20 Jahren glücklich zusammen lebt, sich plötzlich jedoch in ein und denselben Mann verliebt. Zu dem Streifen, zu dem er auch das Drehbuch verfasste, verriet der 45-jährige Regisseur dem „Stern“, dass er kein Plädoyer für eine Dreierbeziehung“sein solle.
„Es geht vielmehr um eine gewisse Offenheit, die wir uns bewahren müssen, gemessen an unserer Erkenntnisdichte. Denn ich habe immer das Gefühl, dass wir in der eigenen Wahrnehmung viel weiter sind, als wir es faktisch zu leben hinkriegen“, so Tykwer, der durch den Film klar machen will, dass man die anerzogenen, bürgerlichen, konservativen Zwangsvorstellungen von der Art, wie das Leben zu sein habe, mit den eigenen Bedürfnisse in Einklang bringen kann.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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