Oliver Stone ist sich sicher: Weder Rupert Murdoch noch Hugo Chavez könnten ihn und seine Ideen jemals kaufen.
Der Regisseur erklärt im Interview mit ’subway.de‘, dass sein neuer Film ‚Wall Street – Geld schläft nicht‘ mit Michael Douglas nicht anders geworden wäre, wenn sein Freund Hugo Chavez, der kolumbianische Präsident und nicht die Hollywood-Studios von Medienmogul Rupert Murdoch die Produktion übernommen hätten.
„Es wäre genau der gleiche Film geworden. Keiner der beiden kann mich kaufen“, erklärt er lachend und fügt hinzu: „Auch wenn man sich mit einem Unternehmen wie der 20th Century Fox einlässt, kann man das ohne Zensur tun. Ich habe als Regisseur den ‚final cut‘, also immer das letzte Wort – und das wurde von Fox akzeptiert.“
Die Fortsetzung von ‚Wall Street‘ sehe er aber trotz allem weder als Dokumentation, noch als Erklärung für die Gründe der Finanzkrise, so Stone. „Wir erzählen die Geschichte von Menschen, die in diesem Umfeld leben. Für das Drama interessiert mich, wie diese Menschen fühlen und handeln. Wäre ich ein Dokumentarfilmer, würde ich die Wall Street kritisieren – aber darum geht es nicht in diesem Film.“
Obwohl der neue Film eine Fortsetzung des Originals von 1987 ist und die Zuschauer bereits mit der Hauptfigur Gordon Gekko vertraut sein dürften, gibt es für sie immer noch Überraschungen. Stone erklärt: „Der erste Film war einfacher, er erzählte von einem jungen Mann, der zu Beginn korrupt war, der dem Teufel in Person von Gekko begegnet und am Ende zur Aufrichtigkeit findet und seine Seele entdeckt. In der Fortsetzung ist der Teufel inzwischen pleite. Er wird gerade aus dem Gefängnis entlassen, hat ein Buch geschrieben und ist ganz weit von jener Macht entfernt, über die er einst verfügte.“
Doch in ‚Geld schläft nicht‘ ginge es nicht nur um Geld und Macht, sondern auch um Familie und Liebe, erklärt der Regisseur und Produzent. Er fügt hinzu: „Gekko ist ein ganz anderer Mensch geworden. Er möchte natürlich wieder zurück, ganz nach oben. Aber an einem entscheidenden Punkt steht er vor der Frage, ob er dafür den Preis zahlen wird seine Tochter zu verlieren. Dass Gekko plötzlich Herz zeigt, dürfte manche überraschen, die ihm so etwas nie zugetraut hätten.“
Gekko-Darsteller Michael Douglas, der letzte Woche seinen 66. Geburtstag feierte, hatte selbst erst kürzlich enthüllt, dass er sich aufgrund seiner persönlichen Situation – sein Sohn Cameron sitzt in Haft und hat sich von ihm entfremdet – gut in seine Rolle hineinversetzen kann.
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