Gut ist ihm nie gut genug: Hollywood-Star Daniel Day-Lewis empfindet den Schauspiel-Beruf als endlose Aneinanderreihung von Enttäuschungen.
Der Mime beschreibt seine Arbeitsweise als „Method Actor“ als unglaublich schwierig. Vor allem ziehe seine Vorgehensweise, sich auch nach Drehschluss wie seine Filmfigur zu verhalten, sein Privatleben in Mitleidenschaft. Day-Lewis gibt zu, dass er ein Perfektionist ist, und dass ihm seine starke Identifikation mit seinen Rollen oft das Gefühl vermittelt, gescheitert zu sein.
„Man kann denke ich sagen, dass ich mich einem Leben voller Enttäuschungen verschrieben habe, aber das ist das Schicksal all derer, die der Perfektion nachrennen. Aber man gewöhnt sich an die Enttäuschungen – zumindest sollte man das, wenn man in einem kreativen Metier tätig ist“, erläutert er im Gespräch mit dem US-Magazin „Parade“. „Andererseits ist es das Wechselbad von Hoffnung und Enttäuschung, dass dich irgendwie antreibt. Du brauchst die
Enttäuschung. Was würde dich sonst morgens aus dem Bett holen?“
Daniel Day-Lewis enthüllt auch, was ihn anfangs zur Filmbranche hinzog, und zwar die Faszination für Menschen mit unterschiedlichstem Lebensweg. Die Tatsache, in England aufgewachsen zu sein, gab ihm die Chance, sowohl reiche, als auch arme Individuen untersuchen zu können, weil sich die gesellschaftlichen Klassen in seinem Heimatland derart
krass voneinander unterscheiden.
Der leidenschaftliche Charakterdarsteller erinnert sich: „Mein ganzes Leben lang, auch lange, bevor ich Schauspieler wurde, haben mich Leute angezogen, die auf mich ziemlich geheimnisvoll wirkten. Als Kind haben mich Leute angezogen, die zu anderen Welten gehörten, zu Welten, in denen andere Regeln herrschten.“
Für seine Beobachtungen habe es jenseits des Ärmelkanals jede Menge Anlässe gegeben: „Ich bin in England aufgewachsen, in einer Klassengesellschaft also, wo die Trennungslinien zwischen oben und unten sehr ausgeprägt sind. Mich hat immer das fasziniert, was auf der
anderen Seite lag.“
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