Am 3. Oktober wird der bekannte Deutsche Fernsehpreis zum 16. Mal, aber auch zum letzten Mal verliehen. Die verantwortlichen Sender ARD, ZDF, RTL und Sat.1 haben den Gesellschaftsvertrag fristgerecht gekündigt, bestätigte das Sekretariat des Fernsehpreises in Köln.
Grund soll angeblich die fehlende Akzeptanz der Zuschauer sein, aber auch interne Kritik, berichten der „Spiegel“ und die „Süddeutsche Zeitung“. Fast jährlich habe es Beschwerden der Privatsender gegeben, die bei der Preisvergabe oft leer ausgingen. Darüber hinaus sollen die Öffentlich-Rechtlichen die Auswahl der ausgezeichneten Sendungen kritisiert haben.
Und selbst die Preisträger waren hin und wieder unzufrieden: So kritisierte der mittlerweile verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki die Veranstaltung 2008 vor laufender Kamera. „Bei dem vielen Blödsinn, den ich heute Abend gesehen habe, glaube ich nicht, dass ich dazugehöre“, sagte er auf der Bühne. „Ich nehme diesen Preis nicht an.“
Intern werde unter den am Deutschen Fernsehpreis beteiligten Sendern nun über Änderungen und eine Alternative gesprochen, bestätigte ZDF-Intendant Thomas Bellut: „Es macht keinen Sinn, dass jetzt etwa die öffentlich-rechtlichen Sender allein einen eigenen Preis ausrichten. Es muss eine Veranstaltung der gesamten Branche sein.“
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Foto(s): © obs/Vera Mont
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