Naomi Campbell will Victoria Beckham nicht als Rassistin bezeichnen. Das 43-jährige Supermodel veröffentlichte im letzten Monat eine Kampagne, in der sie Rassismus und Diskriminierung in der Modeindustrie anprangerte, gepaart mit einer Liste der beschuldigten Modehäuser.
Darunter befindet sich auch das Ex-Spice Girl, das dafür kritisiert wurde, nur ein einziges nicht weißes Model für ihre London Fashion Week-Show engagiert zu haben. Trotzdem versichert Campbell, dass die Aktion nicht gegen Beckham persönlich gerichtet war und verrät, dass sie die Designerin sogar anrief, um die Situation klarzustellen.
„Ich rief Victoria an und sprach mit ihr“, erzählt sie im Interview. „Ich wollte niemanden anschwärzen. Es geht nicht darum, jemandem die Schuld zuzuschieben. Jedermanns Name war auf der Liste, weil jeder es gemacht hat. Es kann völlig unbeabsichtigt gewesen sein. Sie ist einer der Designer wie jeder andere auch.“
Das Dokument, das an die Führenden der Modebranche in New York, London, Paris und Mailand gerichtet war, kritisierte verschiedene große Labels, darunter Calvin Klein, Donna Karan, Chanel, Armani, Gucci, Saint Laurent, Roberto Cavalli und Marc by Marc Jacobs, dafür, vorwiegend weiße Models in ihren Shows zu nutzen.
Campbell hatte vor der Veröffentlichung laut eigener Aussage keine Angst, ihre Freunde im Fashion-Business zu verärgern. „Ganz bestimmt nicht“, versicherte sie dem „Daily Mirror“. „Man kann diese Sache nicht beschönigen. Man muss es gerade heraus sagen. Wir haben die Prozentzahlen und waren mit Fakten bewaffnet, da kann man keine Angst davor haben, jemanden zu verärgern.“
Sie fügt hinzu: „Ich sage die Wahrheit. Die Leute mögen es vielleicht nicht, ich tue es aber trotzdem.“ Der freimütige Star behauptet weiterhin, dass ihr 1995 bei „Elite Model Management“ gekündigt wurde, nachdem sie sich weigerte, einen Job anzunehmen, in dem sie sich aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert fühlte. Ihr ehemaliger Boss John Casablancas beschrieb sie daraufhin damals als „abscheulich“.
„Einer der Gründe, warum ich gegangen bin … es war nicht, weil ich schwierig war, ich ging, weil ich mich weigerte, einen Job bei einer hochrangigen Kosmetikmarke anzunehmen, bei der meine weiße Kollegin Millionen verdiente“, erklärt sie. „Also sagte ich ihnen nein. John war so glücklich, weil er dachte, ich kriege diesen Vertrag, aber ich habe mich als schwarze Frau beleidigt gefühlt.“
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