Nach über fünf Monaten geht der Prozess `Jackson-Familie gegen den Konzertveranstalter AEG Live` diese Woche in die letzte Runde.
Am Mittwoch, 25. September, hatte der Anwalt des Konzertveranstalters AEG Live die Gelegenheit für sein Schluss-Statement vor der Jury: Michael Jackson sei an seinen eigenen schlechten Entscheidungen gestorben, an den Drogen, die ihn getötet haben und an dem Arzt, der sie zur Verfügung gestellt hat – nicht am Verschulden von AEG Live, betonte der Jurist Marvin Putnam. Jacko habe den Produzenten der Show nie etwas davon erzählt, dass er das Narkotikum Propofol als Einschlafhilfe benutzt, obwohl das sonst nur in Krankenhäusern zum Einsatz kommt. Wenn AEG Live davon gewusst hätte, hätte sie die geplante Konzerttour abgesagt, versicherte der Anwalt: „AEG hätte doch niemals zugestimmt seine Tour zu finanzieren, wenn sie gewusst hätten, dass Jackson jede Nacht Russisch Roulette in seinem Schlafzimmer spielt.“ Der Konzertveranstalter soll außerdem versucht haben, Jackson davon abzuhalten, Dr. Conrad Murray einzustellen, der später zu vier Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde. Aber für Jackson gab es angeblich kein ‚Nein‘ als Antwort: „Er hat AEG gar nicht erst um Erlaubnis gefragt. Er hat einfach gesagt: Das ist unser neuer Arzt. Michael war ein erwachsener Mann und selbst verantwortlich für seine Gesundheit und die Entscheidungen, die er traf.“ Erst nach seinem Tod habe man von den geheimen Propofol-Behandlungen erfahren.
Einen Tag vorher, am 24. September, hatte Brian Panish, der Anwalt der Jackson-Familie, sein Schluss-Statement vor der Jury gehalten: Er betonte, dass seine Mandanten nicht auf Sympathie hofften, sondern auf Gerechtigkeit: „Es geht hier um eine geteilte Verantwortung. Michael hatte vermutlich einige Schwächen. Ich möchte nicht abstreiten, dass er verschreibungspflichte Medikamente genommen hat und dass viele ihn auf die Gefahren von Propofol hingewiesen haben.“ Das Interesse des Konzert-Veranstalters AEG Live sei derweil eine Welttournee gewesen, die Millionen an Profit abwirft, behauptete der Jackson-Anwalt: „Sie sind das Risiko eingegangen, um Profit zu machen und sie haben verloren. Dafür sollen sie jetzt die Verantwortung tragen.“
Mittlerweile steht auch endgültig fest, welche Summe die Jackson-Familie als Schadensersatz fordert: 290 Millionen Dollar (umgerechnet 215 Millionen Euro). Rund 35 Millionen Dollar (26 Millionen Euro) sollen an Michael Jacksons Mutter Katherine gehen. Der Rest, so heißt es, soll auf die Kinder des ‚King Of Pop‘ aufgeteilt werden. In dem laufenden Verfahren möchte der Jackson-Clan dem Konzertveranstalter eine Mitschuld am Tod von Michael Jackson nachweisen. AEG Live soll den Arzt Dr. Conrad Murray ohne die erforderliche Sorgfaltspflicht und ohne vorherige Prüfung eingestellt haben.
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