Carla Juri findet die Provokation ihrer Figur in „Feuchtgebiete“ nicht plakativ, sondern intelligent. Die Schauspielerin spielt in der Verfilmung von Charlotte Roches Bestseller die 18-jährige Helen und musste dafür vor der Kamera unter anderem Masturbieren oder mit ihrem nackten Unterleib eine öffentliche Toilette abwischen.
Für Juri alles kein Problem, denn: „Ich fand das als Helen nicht eklig, sondern kreativ.“ So möge sie an ihrer Figur, dass diese „zwar provoziert, aber nicht plakativ, sondern intelligent“, erklärt die Schweizerin im Gespräch mit „FOCUS Online“. „Sie ist nicht absichtlich anders, ihre Rebellion kommt aus einer Not. Beides ist anstrengend, das tut manchmal weh, aber es muss sein. Sie spielt nach eigenen Regeln. Sie ist wie ein Kind, das auch keine Scham kennt.“
Nach Juris Meinung würden die Menschen nur irgendwann anfangen, „nach den Regeln der Gesellschaft zu spielen“ und zu werten, was zu einem Unwohlsein führe. Auch den Hygienewahn sieht die Newcomerin kritisch.
„Der Sinn für Hygiene hat sich in unserer Gesellschaft auf manchmal krankhafte Art und Weise zugespitzt. Ich bin aus den Bergen, habe im Schlamm gespielt. Für mich war das Teil der Natur. Der Mensch ist ja auch zwischen Flüssigkeit und Blut geboren.“
„Feuchtgebiete“ kommt am 22. August in die Kinos.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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