Michael Caine findet es unnötig, sich als Schauspieler vor der Kamera zu entblößen. Der Hollywood-Star hat sich in seiner jahrzehntelangen Karriere kein einziges Mal komplett nackt gezeigt, da er der Ansicht ist, dass dies einem Darsteller die Kontrolle entzieht.
Deshalb sei er auch froh, heutzutage keine Liebesszenen mehr spielen zu müssen. „Ich habe sie immer gehasst. Vor allem, wenn sie Nacktheit erforderten“, so der Brite im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
„Ich habe auch nie eine full frontal nude scene gemacht. Wenn Sie mich in einer Liebesszene sehen, werden Sie mit Sicherheit bemerken, dass ich da schlechter spiele als sonst. Beim Filmschauspielen geht es um Kontrolle. Wenn du als Mann auf der Leinwand frontal nackt zu sehen bist, hast du augenblicklich deine Kontrolle verloren.“
Das Publikum würde dann nämlich nicht mehr auf das Schauspiel, sondern lediglich auf den Körper achten. „Das Publikum sieht anderswo hin, tuschelt, diskutiert alles, was zu sehen ist. Und du stehst da nackt und hast komplett die Kontrolle verloren. Niemand hört mehr auf deinen Text, falls du welchen hast. Ich würde das niemals machen. Ich habe das niemals gemacht.“
Enttäuscht schaltete er dann auch den von Kritikern hochgelobten Film „Shame“ ab, als Michael Fassbender sich komplett nackt zeigte. „Nicht, weil ich angeekelt gewesen wäre oder so. Aber das ist so eine dumme Sache, das zu machen“, findet der 80-Jährige, der auch mit der gängigen Aussage von Schauspielern, sie würden sich entblößen, wenn eine Rolle dies erfordere, abrechnet. „Ach Bullshit. Nein, das sollte man niemals tun. Man sollte immer, immer die Kontrolle bewahren.“
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Foto(s): © SuccoMedia / Richard Goldschmidt
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