Kurt Krömer sieht die sogenannte „Migrationscomedy“ mit gemischten Gefühlen. Der Comedian hat das Gefühl, dass Kollegen mit Migrationshintergrund, die über das Aufeinanderprallen der Kulturen Witze machen, damit vor allem Deutsche mit rechten Vorurteilen zum Lachen bringen.
„Bei einem großen Teil dieser Migrationscomedy glaube ich, dass sich das hauptsächlich an ein deutsches Publikum richtet“, so Krömer im Interview mit der „taz“. „Ich habe oft das Gefühl, dass rechte Vorurteile bedient werden, wenn man sich darüber beömmelt, dass da einer in kaputtem Deutsch spricht.“
Dabei überrascht es den Berliner, dass Rassismus heute „noch mal so salonfähig“ geworden sei. So warnt er davor, rechtes Gedankengut nur bei „Nazis in Springerstiefeln“ zu vermuten.
„Die gibt es auch, aber das sind eh die Vollpfosten. Es gibt auch diese Leute im Nadelstreifen, die sich rassistisch äußern. Ich habe schon das Bedürfnis, mich dagegen zu engagieren. Deswegen habe ich mich an der ‚Gesicht zeigen‘-Kampagne beteiligt.“
‚Gesicht zeigen‘ ruft dazu auf, gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt aktiv zu werden. Neben Krömer engagieren sich für die Kampagne unter anderem auch Markus Kavka, Ulrich Wickert und Paul van Dyk.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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