Ethan Hawke ärgert sich über den andauernden Wettbewerbsgedanken in Hollywood. Der Schauspieler ist sich sicher, dass viele US-Produktionen wegen der zahlreichen Preisverleihungen und des Hoffens auf Awards einen Mangel an Qualität erleiden.
„Gucken Sie sich doch nur mal die ganzen Preisverleihungen an. Geht es dabei wirklich noch um gute Filme? Nein, es geht um die Show“, ereifert er sich im Interview mit „Cicero Online“.
„In Amerika haben wir diese dumme Angewohnheit, alles in einen Wettbewerb zu verwandeln. Es geht nur noch darum, wer am Ende auf der Bühne steht und den Oscar in den Händen hält. Dieses aberwitzige Verhältnis zur Kunst schlägt sich dann leider zwangsläufig auch in mancher Produktion nieder, die dem Zuschauer wie eine seelenlose Ware vorgesetzt wird. Das Digitalzeitalter tut da nur ein Übriges.“
Dass heutzutage die meisten Filme digital gedreht werden, ist dem 42-Jährigen derweil auch ein Dorn im Auge, da dadurch die „Einzigartigkeit des Moments“ verloren ginge. „Man glaubt immer, dass es Schauspielern entgegenkommt, wenn man eine Szene beliebig oft nachdrehen kann, aber in Wahrheit hat diese endlose Wiederholbarkeit auch seinen Preis“, erklärt er.
„Es geht dabei immer etwas verloren. Jedes Mal, wenn ich heute mit einem Regisseur arbeite, der auf Filmband dreht, merke ich, wie viel fokussierter ich arbeite. Ich spiele einfach besser, wenn der Druck da ist, dass die Szene sofort sitzen muss.“
Am 6. Juni startet „Before Midnight“ in den deutschen Kinos. Darin spielt Hawke einmal mehr den Amerikaner Jesse, der vor 18 Jahren in „Before Sunrise“ die Französin Celine (Julie Delpy) kennenlernte und sie vor neun Jahren in „Before Sunset“ schließlich wiedertraf. Der dritte Teil erzählt nun vom Eheleben der beiden.
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