Susan Sarandon geht hart mit der Filmfinanzierung in Amerika ins Gericht. Die Schauspielerin ist der Ansicht, dass in Hollywood keine Filme mehr mit einem mittleren Budget gedreht werden, was für sie ein Armutszeugnis für die Kultur darstellt.
So sei die Finanzierung in den letzten Jahren „total aus dem Ruder gelaufen“, wie die 66-Jährige im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ anprangert. „Ich habe mich darüber erst kürzlich mit Martin Scorsese und Paul Schrader unterhalten. In den USA gibt es entweder Filme, die ein, zwei Millionen Dollar – oder 200 Millionen Dollar kosten. Der ganze Mittelbereich, also Filme mit einem Budget von 20 oder 30 Millionen Dollar, ist so gut wie weggebrochen“, beklagt die Oscar-Preisträgerin.
„Ich empfinde das als einen eklatanten Mangel. Wenn selbst Stars wie Tom Hanks, Dustin Hoffman oder Robert De Niro solche Filme nur mit größter Anstrengung – oder gar nicht – finanziert bekommen, ist das ein großes Armutszeugnis für unsere Kultur, finden Sie nicht?“
Als Grund dafür sieht Sarandon die großen Multiplex-Kinos, die keine Filme abseits des Mainstreams zeigen würden. „Deshalb sind die Film-Festivals überall auf der Welt so wichtig geworden. Wenigstens dort sieht man noch Filme jenseits des Mainstreams.“
Rettung für interessante Stoffe sieht sie dagegen im US-TV. „Zum Glück hat sich das amerikanische Fernsehen in den letzten Jahren partiell sehr verbessert. Es gibt viele mutige Produktionen beim Kabelkanal HBO, Showtime oder ähnlichen Sendern. Das gibt Anlass zu Hoffnung. Aber klar ist, dass viele der Kinofilme, die ich gemacht habe, heute nicht den Hauch einer Chance hätten. Kein Studio würde 2013 zum Beispiel Filme wie ‚Annies Männer‘, ‚Thelma & Louise‘ oder ‚Light Sleeper‘ finanzieren.“
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