Vor ein paar Tagen sorgte der Fernsehsender RTL mit einem Konzept für eine neue Reality-TV-Show für Aufsehen. Nach dem Vorbild der englischen Sendung „One Born Every Minute“ sollte sich auch „Babyboom – Willkommen im Leben“ auf einer Entbindungsstation abspielen.
Dazu hatte der Sender in einem abgetrennten Bereich des Vivantes-Krankenhauses Friedrichshain in Berlin 30 Kameras installiert, die die werdenden Mütter, Babys, Kreißsäle und die Untersuchungsräume 24 Stunden am Tag filmen. Aus dem Material sollte dann – in guter Big Brother Manier – täglich ein Zusammenschnitt der besten Szenen gesendet werden.
Aus dem Vorhaben wird vorerst allerdings nichts. Der Berliner Senat hat etwas dagegen. In einer Erklärung heiß es dazu: „Die Filmaufnahmen auf der Entbindungsstation im Klinikum Friedrichshain der Vivantes GmbH sollen ausgesetzt werden. Dies wurde heute im Senat besprochen. Besonders Fragen des Kinderschutzes und der Arbeitnehmerrechte wurden diskutiert und waren ausschlaggebend für die Entscheidung. Senator Mario Czaja schlug das weitere Vorgehen vor und wies in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Finanzen als Eigentumsvertreter die Geschäftsführung von Vivantes an, die Filmaufnahmen bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung auszusetzen.“
Weiter wird darauf hingewiesen, dass sowohl dem Aufsichtsrat als auch der Eigentumsvertretung zuvor nicht bekannt war, dass diese Dreharbeiten dort durchgeführt werden sollten. Nach dem Bekanntwerden des Vorhabens seien aber vermehrt Bedenken laut geworden, die allgemeinen Persönlichkeitsrechte der Kinder und die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten nicht ausreichend gewahrt sein.
„Daher soll das Vorhaben auch auf die Tagesordnung der nächsten Aufsichtsratssitzung gesetzt werden. Diese findet voraussichtlich am 20. März 2013 statt“, heißt es in der Erklärung.
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