Gut zwei Stunden hat Richter Desmond Nair vom Magistratsgericht Pretoria am heutigen Nachmittag gebraucht, um die Entscheidung in der Kautionsverhandlung des unter Mordverdacht stehenden Oscar Pistorius zu verkünden.
Demnach kommt Pistorius auf Kaution vorläufig frei. Ausschlaggebend war bei der Entscheidung offenbar, ob eine Fluchtgefahr bestehe oder nicht. Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, der Paralympics-Star hätte die nötigen Mittel, um das Land verlassen zu können, was die Verteidigung mit dem Argument konterte, Pistorius sei viel zu bekannt, um zu flüchten.
Der Richter folgte schlussendlich der Argumentation der Verteidiger und setzte die Kaution auf umgerechnet 85.000 Euro fest. Zudem wurden dem Sportler Auflagen auferlegt. So muss er alle Pässe und Waffen abgeben, darf keinen Flughafen betreten, nicht mit Zeugen sprechen, keinen Alkohol Trinken, muss ständig telefonisch erreichbar sein, darf sein Haus nicht betreten und muss einen Kontaktbeamten informieren, wenn er Pretoria verlassen will.
Der Hauptprozess findet am 4. Juni statt.
Pistorius hatte seine Freundin am 14. Februar mit mehreren Schüssen, die er durch die Badezimmertür abgab, getötet. Der 26-Jährige beteuert jedoch, dass es sich dabei um ein tragisches Versehen handele, da er annahm, in dem Bad seien Einbrecher. Für die Staatsanwaltschaft steht aber fest, dass Pistorius vorsätzlich gehandelt hat.
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