Daniel Day-Lewis bereitete sich ein Jahr lang auf „Lincoln“ vor. Der britische Schauspieler erbat zwölf Monate Zeit, um sich in die Rolle des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln hineinzufinden, die er in dem Film von Steven Spielberg spielt.
Anstatt die historische Persönlichkeit in diesem Prozess allerdings Stück für Stück auseinanderzunehmen, beschäftigte sich Day-Lewis nach eigenen Angaben mit allen wichtigen Punkten gleichzeitig. „Ich bat um ein Jahr [um mich auf ‚Lincoln‘ vorzubereiten]. Ich könnte jetzt noch immer und 15 Jahre lang lesen und nicht einen Schritt in der Literatur über diesen Mann vorankommen“, ist sich der Star sicher.
„Eine Sache, die ich absolut nicht mache, ist, das Leben in seine einzelnen Teile zu zerlegen, wie ein Mechaniker, und dann zu versuchen, alles zusammenzuschrauben und zu hoffen, dass es funktioniert. Ich versuche, es alles mehr oder weniger gleichzeitig anzugehen.“
Besondere Bedeutung habe er bei der Vorbereitung der Stimme Lincolns beigemessen, wie Day-Lewis der Zeitschrift „Time Out“ verrät. „Die Stimme ist ein so tiefes, persönliches Abbild des Wesens, dass ich eine geraume Zeit lang nicht einmal versuchen würde, sie zu finden. Wenn ich Glück habe, fange ich an, eine Stimme zu hören“, beschreibt der 55-Jährige seinen Weg zum richtigen Klang.
„Das war immer Teil meiner Erfahrung – in meinem inneren Ohr nach dem Klang der Stimme zu lauschen. Und wenn ich damit zufrieden bin und eine Weile damit lebe und sich der innere Monolog richtig anfühlt, dann mache ich mich an die Arbeit, ihn nachzumachen.“ Lincoln habe ihm dabei einen besonderen Anhaltspunkt gegeben: Er sprach beim Lesen immer laut, was Day-Lewis in seinen Alltag übernahm. „Ich las viel, ich sprach viel mit mir selbst.“
Gelohnt hat sich die Mühe: Im Februar darf der 55-Jährige bei der Oscar-Verleihung auf den Academy Award für den besten Hauptdarsteller hoffen.
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