Quentin Tarantino sieht seinen neuen Film „Django Unchained“ nicht durch Rache angetrieben. Der Kult-Regisseur erkennt in dem Streifen über den Sklaven Django, der durch die Sklaverei von seiner Frau getrennt wird, vielmehr eine Liebesgeschichte.
„Ich bin nicht der Meinung, dass die Geschichte von Django Unchained durch Rache angetrieben wird“, betont der 49-Jährige im Interview mit „Die Zeit“. „Vor allem geht es Django darum, die Liebe seines Lebens aus der Sklaverei zu befreien.“
Tarantino gibt zu bedenken: „Sein Ziel ist es ja nicht, alle Sklavenhalter umzubringen und das Anwesen des Plantagenbesitzers in die Luft zu jagen. Er will seine Frau da rausholen und mit ihr in den Norden flüchten.“
Dass das Motiv der Rache trotz allem zentral ist, bestreitet der Oscar-Preisträger derweil nicht. Für ihn ist es ganz natürlich – eine Genrefrage. „Es war das Thema in Kill Bill, in Inglourious Basterds und nun in Django Unchained“, erzählt Tarantino. „Aber das liegt daran, dass in diesen Genres der Rachegedanke zentral ist. Im echten Leben ist Rache sicherlich keine gute Lösung. Aber im Genrekino sieht die Welt ganz anders aus.“
Mit „Django Unchained“ will Tarantino dem Zuschauer nun abermals die Gelegenheit zur Vergeltung geben – stellvertretend durch die Figuren des Films. „In Django Unchained geht es mir wie in Inglourious Basterds darum, den Menschen des 21. Jahrhunderts die Chance zu geben, sich mit diesen Helden aus der Vergangenheit zu verbünden und ihnen gemeinsam eine Katharsis zu ermöglichen“, erklärt der Kurator eines eigenen „Quentin Tarantino Film Festivals“ in Austin, Texas.
Er fährt fort: „Ich spreche da nicht nur von den Juden oder den Afroamerikanern. Alle Zuschauer erleben die Story durch die Augen dieser Figuren.“
Deine Meinung zu diesem Thema? Hier kommentieren!
Foto(s): © HauptBruch GbR
Speak Your Mind
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.