Wolfgang Petersen gesteht, dass er es im Laufe seiner Karriere nötig hatte, „auf die Schnauze“ zu fallen. Der 71-jährige Filmemacher wurde am Sonntag, 16. Dezember, bei der Verleihung des Regie-Preises ‚Metropolis’ in München für sein Lebenswerk ausgezeichnet, schaut selbst jedoch kritische auf seine bisherige Arbeit zurück.
Dass er nach zahlreichen Kino-Hits – darunter ‚Das Boot’, ‚Die unendliche Geschichte’ und ‚Troja’ – 2006 mit dem Katastrophen-Film ‚Poseidon’ einen Flop ablieferte, stört Petersen allerdings im Nachhinein nicht. So ist er sogar froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.
„Eine große Niederlage ist sehr, sehr wichtig. Jeder von uns sollte mal richtig auf die Schnauze kriegen. Einfach zum Runterkommen“, betont er im Interview mit ‚FOCUS Online’. „Denn dann setzt ein Prozess der Selbstbeschauung, der Selbsterfindung und Fehlersuche ein. Man muss sich erst einmal ein bisschen Zeit lassen und nicht gleich drauflos drehen. Wenn man dann wieder anfängt, wird es besser.“
Zwar habe er zur Zeit seiner Erfolgssträhne noch dran geglaubt, dass alles, was er anfasst, zu Gold wird, merkte dann jedoch plötzlich, dass er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen könne. „Ich war auf einer Leidensstrecke, und das musste auch sein. Denn es versetzt einen zurück in die Realität“, gibt der Hollywood-Regisseur zu bedenken. Dadurch sei er wieder bescheidener geworden und habe gelernt, „dass ich noch mal die Ärmel hochkrempeln und mich noch mal neu erfinden muss. Wenn ich es jetzt noch mal anpacke und ein, zwei, drei, was weiß ich wie viele große Filme mache, müssen die wirklich gut sein…“
Momentan arbeitet Petersen an der Verfilmung des Romans ‚The Ghost Brigades’. Bei diesem handele es sich aber nicht nur um Science-Fiction, sondern auch „eine sehr, sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte im Weltall“.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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