Oliver Stone will von Diskussionen um Gewalt im Film nichts mehr hören. Nach dem Amoklauf während einer Vorführung des letzten Batman-Films wurde in den USA über die Darstellung von Gewalt in Filmen debattiert, was den Filmemacher mittlerweile nervt.
„Ich kann das nicht mehr hören, weil die Debatte so verlogen ist“, ärgert er sich im Interview mit der „Abendzeitung“. „Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich Mitte der 90er Jahre vors Gericht gezerrt wurde, weil ‚Natural Born Killers‘ angeblich der Auslöser dafür gewesen ist, dass jemand im wirklichen Leben tatsächlich jemanden umgebracht hat. Was völlig absurd ist. Die Wenigsten haben anscheinend kapiert, dass ‚Natural Born Killers‘ eine Gewalt-Satire war!“
In seinem neuen Film „Savages“ konnte er auf Gewalt derweil nicht verzichten. „In diesem Film kommt ein mexikanisches Drogenkartell vor. Deshalb gibt es zwangsläufig jede Menge schreckliche Gewalt zu sehen“, erklärt der Regisseur.
„Die Gewalt, die ich im Film zeige, ist der Situation – und der Buchvorlage – angemessen. Jemanden umzubringen ist immer äußerst brutal. Und die meisten Menschen haben große Hemmungen, es zu tun. Ich weiß das, aus dem Vietnamkrieg. Die Gewalt in ‚Savages‘ ist nie Selbstzweck. Sie ist der jeweiligen Situation geschuldet und wird immer durch den Bewusstseinsstand der Protagonisten des Films belegt. Bei der Folterszene sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Aber auch da ist die dramaturgische Wucht durch die exzessive Gewaltdarstellung viel größer.“
Bei den Sexszenen hielt sich Stone derweil zurück – allerdings nicht freiwillig. „Leider konnte ich den Sex im Film nicht so zeigen, wie ich wollte. Denn die USA haben immer noch Probleme mit nackter Haut. Hätte ich Blake Livelys Titten gezeigt, hätten mir die Sittenwächter die Szene sicher herausgeschnitten.“
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