Oliver Stone hat als Soldat getötet. Der Regisseur war von April 1967 bis November 1968 am Vietnam-Krieg beteiligt, da er den Krieg „auf dem niedrigsten Level“ hautnah miterleben wollte.
„Das niedrigste Level ist die Infanterie. Politisch war ich damals nicht links; ich war republikanisch erzogen worden. Ich dachte, wir bekämpfen den Kommunismus“, erinnert sich der 66-Jährige im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“. „Das dachte ich damals wirklich. Diese 15 Monate in Vietnam haben mich viel darüber gelehrt, was Krieg wirklich bedeutet.“
Damals griff er auch zur Waffe, wie er zugibt. „Ich habe getötet, ja. Aber selbst nach diesen extremen Erfahrungen habe ich mich nicht über Nacht in einen anderen Menschen verwandelt. Das dauert noch ein paar Jahre.“
Momentan arbeitet Stone an der Dokumentation „The Untold History oft the U.S.“, in dem er der Geschichte Amerikas seit dem Zweiten Weltkrieg auf den Grund geht. „Darin geht es um all das, was ich nicht in der Schule gelernt habe. Amerikanische Geschichte ist heute mythisch verklärt. Sie erfahren in Deutschland wahrscheinlich mehr Wahrheiten über die USA als wir Amerikaner“, vermutet er.
„Ich kenne Ihre deutschen Bücher nicht. Aber die deutschen Studenten, mit denen ich sprach, wussten mehr über die USA als Amerikaner.“
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