Woody Allen dreht seine Filme aus der Sicht eines amerikanischen Touristen. Mit Filmen wie „Vicky Cristina Barcelona“, „Midnight in Paris“ und zuletzt „To Rome With Love“ suchte sich der 76-jährige Regisseur in den letzten Jahren Drehorte in Europa aus, die er dabei aber nicht aus der Sicht der Einheimischen, sondern aus der des Ausländers zeigen wollte.
So sei es ihm bei jedem Projekt, das er im Ausland dreht, wichtig, die Wahrzeichen der jeweiligen Stadt zu zeigen. Auf die Frage, ob man es bei „To Rome With Love“ (Kinostart: 30. August) hätte verhindern können, das weltberühmte Kolosseum zu zeigen, antwortet er im Interview mit „Stern.de“:
„Natürlich kann man das. Aber nicht, wenn man Amerikaner ist. Ein Römer, der meinen Film sieht, wird sich sicher mit Grausen abwenden: Oh Gott, nicht schon wieder! Verschont mich! Aber für ein amerikanisches Publikum musst du das Kolosseum zeigen. Genauso wie in Paris den Eiffelturm. Für Europäer mögen das Klischees sein, für Amerikaner sind das Ikonen.“
Rom liebe er indes vor allem aufgrund seines Rummels. „Die Römer leben praktisch auf der Straße“, schwärmt er. „Sie machen sich keine Sorgen, sie leben in den Tag hinein.“
Einen seiner nächsten Filme in Deutschland zu drehen, käme für Allen indes nur dann in Frage, wenn er auch das Geld und eine passende Idee dazu hat. „Unabhängig von der Finanzierung muss ich eine gute Geschichte haben, die in dem jeweiligen Land funktioniert. Man will ja niemanden enttäuschen“, erklärt der Filmemacher dazu.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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