Der 56-jährige Punkrocker, der in den 1970ern als Mitglied der Sex Pistols unter dem Namen Johnny Rotten bekannt wurde, wird zwar immer wieder als zorniger Rebell dargestellt, behauptet von sich jedoch, niemandem Böses zu wollen.
„Ich bin nicht der einfachste Mensch auf der Welt. Aber ich will niemandem schaden“, sagt Lydon im Interview mit der britischen Zeitung ,The Sun‘. „Ich bin ein Opfer meiner eigenen schlechten Presse.“ Dass sein neues Album „This is PiL“, das er mit seiner Band Public Image Ltd. aufnahm, ein Album „der Wut“ und „des Elends“ sei, will der Brite deshalb nicht auf sich sitzen lassen.
„Das bin ich nicht und ich muss ein paar Missverständnisse über mich aufklären, die die Presse über mich verbreitet. Natürlich ärgere ich mich über manche Dinge und ich werde immer auf der Seite der Entrechteten sein, weil ich so geboren wurde.“ Während Lydon gemeinsam mit seinen Bandkollegen Bruce Smith, Lu Edmonds und Scott Firth an der Platte arbeitete, mussten er und seine Frau Nora Forster 2010 den Tod von Ariane Forster – Noras Tochter aus ihrer ersten Ehe mit dem deutschen Sänger und Schauspieler Frank Forster – verkraften.
Die Frontfrau der Punkband The Slits, die auch unter ihrem Künstlernamen Ari Up bekannt war, erlag damals ihrem Brustkrebsleiden. „Das hat uns einige Monate lang ziemlich verändert“, erinnert sich Lydon, der seit fast 35 Jahren mit seiner Frau liiert ist. „Wir konnten mit niemandem reden. Aber [Ariane] war eine Frau, die sich für Frauen eingesetzt hat. Und es ist furchtbar, dass so talentierte Menschen von dem Drama solcher Leute wie Madonna beiseite geschoben werden.“ Weiter schimpft der Sänger: „Ari war so viel talentierter als diese Frau.“
Zu Grunde ging er an dem Kummer aber nicht, wie Lydon betont. So sei er ein Mensch, der „dem Unglück ins Gesicht lacht“, und fand dadurch Kraft, um „This is PiL“ auf die Beine zu stellen. „Wir haben uns von dem Selbstmitleid gelöst, also denke ich, dass sich das Warten gelohnt hat.“
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