Die erfolgreiche Musikerin („Ironic“), die im Dezember 2010 mit der Geburt von Sohn Ever Imre zum ersten Mal Mutter wurde, arbeitete an ihrer Platte „Havoc And Bright Lights“, während sie sich gleichzeitig noch um ihr Baby kümmerte. Obwohl sie nach eigenen Angaben kaum Erinnerungen an die Zeit hat, empfand sie den Abschnitt als witzig. „Um ehrlich zu sein, habe ich es in den ganzen paar Monaten nach der Geburt meines Sohnes geschrieben, deshalb erinnere ich mich kaum an die Entstehung“, erklärt Morissette im Interview mit dem ,Rolling Stone‘. „Es war bei uns zu Hause und wir haben ein provisorisches Studio da aufgebaut, wo jetzt das Spielzimmer ist, weil ich die Art von Mutter bin, die eine enge Bindung zu ihrem Kind will, also wollte ich in der Lage sein zu stillen.“
So hat sich der gesamte Entstehungsprozess der Platte in ihrem Haus abgespielt und als Balanceakt zwischen der Mutter und Musikerin in ihr gestaltet. „Es war sprichwörtlich ein Rein und Raus aus diesem Zimmer; texten mit Guy Sigsworth, aufnehmen, Mutter sein, hin und her in meinem Haus. Ich kann mich kaum daran erinnern und ich würde nicht sagen, dass ich losgelassen habe, aber ich hatte Spaß.“
Im Hinblick auf die Bedeutung des Albums für sie selbst markiert es eine Veränderung ihrer Einstellung, da die 37-Jährige nun nicht mehr das Bedürfnis hat, sich für irgendeinen Teil ihrer Persönlichkeit zu entschuldigen. „Es fehlt die Entschuldigung für die Person, die ich bin“, verrät Morissette. „Ich habe immer ein bisschen Scham im Hinblick auf meine Promotion, den psychologischen Teil und Scham wegen des Spirituell-Seins oder Scham fürs emotional und empfindlich sein empfunden.“
Diese Scham sei heute allerdings nicht mehr präsent, unterstreicht die Musikerin, die sowohl die kanadische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft innehat. „Was ich jetzt weiß oder was ich jetzt fühle, ist, dass ich keine Scham mehr für diese Bereiche empfinde. Ich verärgere die Menschen womöglich oder behandele sie falsch oder bringe sie dazu, ihre Augen zu verdrehen. Es ist mir egal.“
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