Tine Wittler befallen manchmal Selbstzweifel. Obwohl die 39-jährige Fernsehmoderatorin und Buchautorin („Wer schön sein will, muss reisen“) zu ihren Kurven steht und sich in der Öffentlichkeit selbstbewusst gibt, gesteht sie, an manchen Tagen ins Grübeln zu kommen.
Der ‚Frankfurter Rundschau’ sagt sie im Interview: „Ich habe auch schlechte Tage, an denen mich das Gefühl beschleicht: ‚Du hast doch vor der Kamera nichts zu suchen, so wie du aussiehst.’ Aber ich frage mich dann gezielt: Was würde sich in meinem Leben zum Positiven ändern, wenn ich nur schöner wäre? Wäre ich reicher? Erfolgreicher? Würden andere mich mehr lieben, hätte ich zum Beispiel mehr Männer? Aber will ich überhaupt mehr Männer – reicht mir nicht einer, der mich nimmt, wie ich bin?“
Wenn sie sich diese Fragen stelle, dauere es jedoch „keine fünf Minuten“ bevor sie sich wieder bewusst werde, wie gut es ihr gehe. „Wir machen uns selbst das Leben schwer, weil wir zu wenig über das nachdenken, was wirklich wichtig ist“, ist Wittler sich sicher.
Auch in Sachen Mode möchte sich die „Einsatz in 4 Wänden“-Moderatorin nicht mehr verstecken. „Eine runde Frau wie ich hat fast ihr ganzes Leben lang gelernt: ‚Kaschieren, kaschieren, kaschieren. Dunkle Farben tragen. Tarnen! Verstecken!’ Von der Industrie wurde runden Frauen lange jeglicher Spaß an Mode genommen“, beschwert sie sich.
Der Schlankheitswahn sei indes ein Problem, für das Frauen weitgehend selbst verantwortlich seien, meint Wittler. „Überall wird oberflächlich gegen den Schlankheitswahn gewettert. Aber wer sich diesem nicht unterwirft, wird dafür angegriffen“, moniert die blonde Autorin. „Der Druck wird ganz subtil aufgebaut: Britney Spears wird als ‚Pop-Moppel‘ bezeichnet, Lady Gaga als ‚Lady Schwabbel‘ – bloß, weil sie ein paar Kilo zugenommen haben. Aber wer arbeitet denn in den Medien im Boulevard-, Lifestyle- und Fashion-Bereich? – Frauen! Das Problem ist also durchaus von uns Frauen hausgemacht.“
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Foto(s): © SuccoMedia
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