Für Ron Howards anstehenden Hollywood-Film „Rush“ steht der 33-jährige Schauspieler momentan neben Chris Hemsworth und Olivia Wilde als Formel-1-Legende Niki Lauda vor der Kamera.
Um an die Rolle zu kommen, musste er vorher zum Casting nach London, wo er sich zunächst Mut antrank. „Es begann bereits mit einem allwissenden Taxifahrer in London. Er erkannte mich und sagte: ‚Du siehst nervös aus, du musst bestimmt zu einem Casting‘“, erinnert sich Brühl im Gespräch mit ‚ZEIT Online‘.
„Als ich ihm die Adresse genannt hatte, wusste er sofort, welche Produktionsfirma es war. Schließlich riet er mir: ‚Geh vor dem Casting in ein altes Pub um die Ecke und bestell dir ein Pint, so bist du entspannt.‘“ Diesen Rat habe er dann auch befolgt, so der deutsch-spanische Filmstar. „Einige Tage später hatte ich drei amerikanische Nummern auf dem Handy, da wusste ich: Die werden mir nicht dreimal nein sagen.“
Eines Tages in Hollywood Fuß zu fassen, war derweil nie sein „großes Ziel“, betont Brühl. „Ich fühle mich im europäischen Kino zu Hause. Es entspricht nicht meinen Vorstellungen, nach Beverly Hills in ein Haus mit Schwimmbad zu ziehen.“ Trotzdem gesteht er, dass es ein „enormes Glück“ sei, nun in einer US-Produktion mitwirken zu dürfen. Deutschlands Filmindustrie sei hingegen „momentan eher uninteressant“ für ihn, da sie aktuell vermehrt auf Komödien ausgerichtet sei.
„Ich respektiere, was ein Til Schweiger macht, ich gönne ihm den Erfolg – aber es muss auch wieder anderes kommen“, gibt der Darsteller zu bedenken. So fehle es ihm an Risikobereitschaft unter deutschen Produzenten, Verleihern und Förderern, die seiner Meinung nach zu oft auf Nummer sicher gingen. „Man muss unbequeme Wege beschreiten, um Einzigartiges zu schaffen. Mittelmaß ist das Schlimmste. Es wird so viel Arbeit und Geld in einen Film gesteckt und am Ende interessiert es niemanden. Dann noch lieber in großem Stile scheitern.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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