Marilyn Manson:
Selbsternannter Bösewicht

Marilyn Manson wird immer missverstanden. Der Schockrocker, der zuletzt gemeinsam mit Rammstein bei der deutschen Echo-Verleihung auftrat, verrät jetzt im Interview mit „bild.de“, dass die meisten Menschen ein falsches Bild von ihm haben.

„Die Menschen haben eine vorgefertigte Meinung über mich, ohne mich zu kennen. Ich weiß nicht immer, was genau sie denken. Ich weiß, sie kennen meinen Namen, kennen meine Musik und hassen oder mögen sie“, erklärt der 43-Jährige. „Die meisten Menschen denken, ich fühle nichts. Sie haben sich ein Bild von mir zurechtgemalt, eine Idee von dem, was ich sein könnte. Die Menschen haben Angst vor Sachen, die sie nicht verstehen.“

Dennoch stört es ihn mittlerweile nicht mehr, missverstanden zu werden: „Ich will gar nicht, dass die Menschen mich verstehen. Ich will nicht schockierend sein, ich will verwirren, denn nur so ändert sich etwas. Sobald jemand dich verstanden hat, bedeutet das das Ende. Es gibt keine Herausforderung mehr.“

Der Erfolgsmusiker, der im April sein mittlerweile achtes Studioalbum veröffentlicht, gibt aber zu, dass er sich selbst auch nicht immer versteht. Trotzdem analysiert sich der Künstler gern selbst und hält Psychiater für überflüssig. „Ich bin gegen Psychiatrie, ich bin für die Studie des Geistes“, gesteht er. „Ich analysiere mich selbst. Keiner kann für mich entscheiden, wer ich bin, wer ich sein soll. Nur ich kann das entscheiden. Man muss an sich glauben und selbstbewusst sein. Wenn man das nicht ist, fällt alles auseinander. Wenn du etwas nicht machst, nur weil du nicht an dich geglaubt hast, bist du am Arsch.“

Manson, der mit bürgerlichem Namen Brian Hugh Warner heißt, gesteht außerdem, vor nichts Angst zu haben außer „vor mir selbst“. Er erklärt seine Philosophie: „Ich habe früher gesagt, dass ich Angst hatte, nicht mehr kreativ sein zu können, aber das hat sich erledigt. Wenn ich vor etwas Angst habe, stelle ich mich der Sache. In Angst zu leben, ist absolute Dummheit.“

Das bald erscheinende Album des Musikers trägt den Titel „Born Villain“, also „Geborener Bösewicht“, für den Manson sich selbst hält.

„Ein Bösewicht ist kein Krimineller wie alle denken. Das will ich auch gar nicht sein. Ein Bösewicht bricht die Regeln, weil er an etwas glaubt. Ein Bösewicht ist ein Rebell, der sich nichts bieten lässt. Das bin ich“, erläutert er seine Vorstellungen. „Ich habe keine Angst, die Regeln zu brechen.“

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von TIKonline.de