Udo Lindenberg arbeitet gerne mit jungen Künstlern zusammen. Der Sänger, der seinen Durchbruch in den 70er-Jahren feiert, ist glücklich darüber, mit seiner Musik noch immer zu begeistern und auch junge Fans dazuzugewinnen.
Dass er auch mit alten Songs heute wieder große Erfolge feiert, liegt seiner Meinung nach „an dem Umgang mit dem Material“. Im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt er:
„Andreas Herbig ist ein prima Producer. Mit anderen Musikern wird aus den alten Dingern was Neues. Jan Delay und Clueso sind meine kleinen Brüder. Ich bin der große Bruder. Und manchmal ist es eben umgekehrt. Die erzählen mir dann: Hör mal, mach mal einen anderen Sound. Ein bisschen HipHop oder so. Schmeiß die alte Orgel weg. Wir können das geiler machen. Neue Sounds und so.“
Dies lässt sich der Altmeister auch gerne gefallen, da ihm durchaus bewusst ist, dass er nicht alles weiß. „Ich bin da nicht so, dass ich vorschreibe, das geht jetzt so und so. Als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen. Habe ich ja auch nicht“, gibt er zu.
„Gerade so ein Ding wie ‚Cello’ ist ein gutes Beispiel. Da kommt ein Typ wie Clueso mit einem anderen Groove und einem anderen Rhythmus. Schneller das Ding, und siehe da, das geht ja ab wie ein Zäpfchen.“
Dies habe er auch Kollegen wie Marius Müller-Westernhagen und Herbert Grönemeyer voraus, die seiner Ansicht nach kein neues Publikum dazugewinnen. „Die haben ihr altes Publikum, die Leute, die gerne ihre alten Dinger hören. Und die neuen Sachen nehmen sie halt dann zwangsweise mit. Die wollen die Hits hören. ‚Sexy‘ und das alte Zeug. Deshalb kommen die neuen Platten ja auch nicht mehr so an. Wolfgang Niedecken und Udo Jürgens haben das gleiche Problem.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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