Dustin Hoffman verkündet seine Unzufriedenheit mit der Filmbranche. Der zweifache Oscar-Preisträger glaubt, dass Studios heutzutage nur noch an Profit interessiert sind, und denkt deshalb immer wieder sehnsüchtig an das goldene Zeitalter der Industrie zurück.
„Ich habe in den 60ern angefangen und was wir damals nicht wussten: wir waren das goldene Zeitalter. Ich hatte so ein Glück, dass ich ein Teil davon war“, erklärt der nostalgische Star im Interview mit „Tele 5“. „Die Studios wollten einfach nur einen guten Film machen und haben gehofft, dass sie kein Geld dabei verlieren. Heute nennt man solche Filme Indies, wenn ich das richtig verstehe. Und den Studios geht es nur noch darum, einen Riesen-Hit zu landen.“
Deshalb übernahm der Charakterdarsteller kürzlich in „Luck“ seine erste Hauptrolle in einer Fernsehserie. Die vom amerikanischen Pay-TV-Sender HBO produzierte Serie, in der Hoffman einen Mafioso verkörpert, dreht sich um die Welt der Pferdewetten. Obwohl eine zweite Staffel in Auftrag gegeben wurde, stellte man die Serie nach dem Tod von drei Pferden am Set nach der ersten Staffel ein.
Hoffman ist sich sicher, dass mittlerweile im Fernsehen ähnliche Bedingungen herrschen wie während des goldenen Zeitalters. „Die besten Schreiber gehen zum Fernsehen, weil sie dort respektiert und ernst genommen werden. Sie sind am Set willkommen. Beim Kino darf ein Autor nur wegen des Geldes arbeiten, weil er auf jeden Fall vergewaltigt wird. Seine Arbeit wird vom Regisseur komplett geschreddert und umgeschrieben“, rechnet der Weltstar mit der Filmbranche ab.
Selbst gesteht er jedoch, nicht gern fern zu sehen. „Ich schaue fast nie fern. Ich habe noch nie eine Sitcom bis zum Ende angesehen. Ich kann die eingespielten Lacher nicht ertragen. Es gibt nicht sehr viel, was ich hasse, aber ich hasse eingespieltes Lachen.“
Trotzdem liebt der 74-Jährige seinen Beruf über alles und wird wohl nicht so schnell in den Ruhestand treten. „Ob ich gut bin, wusste ich nicht. Aber ich wusste, dass ich mein ganzes Leben lang spielen will, weil ich es einfach leidenschaftlich liebe.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR / JR
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