Der Sänger und Frontmann der Kölschrock-Band BAP soll bei der Echo-Verleihung in Berlin heute, 22. März, mit dem beliebten Musikpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden.
Dass er heute noch lebt, um diese Ehrung entgegen zu nehmen, sei für ihn nach seinem Gehirnschlag im vergangenen Jahr nicht selbstverständlich gewesen, verrät er im Gespräch mit dem ‚ZEITmagazin’. „Als ich die Narkose bekam, wusste ich, dass es jetzt um die Wurst geht – mein letzter Gedanke war: Hoffentlich werde ich noch mal wach“, erinnert sich Niedecken in dem Interview. „Als ich dann wach wurde, das war so schön, so unfassbar schön.“
Trotzdem wolle er jetzt nicht „in die Geschichte eingehen als der Mann, der einen Gehirnschlag überlebt hat“, wie der 60-Jährige betont. Die Krankheit habe für ihn aber ihre Spuren hinterlassen, die sich heute vor allem in seinem Verhalten gegenüber seinen Bekannten zeige: „Beispielsweise nerve ich meine Freunde momentan damit, sämtliche Vorsorgeuntersuchungen zu machen und beim Notar eine Patientenverfügung zu hinterlegen“, so Niedecken.
Die Musik habe indes immer eine besondere Rolle in seinem Leben gespielt und ihm schon früher durch schwierige Zeiten und auch traumatische Erlebnisse geholfen. So sei ihm der Rock ’n‘ Roll ein „Schutz“ gewesen, nachdem er von einem Pfarrer in einem katholischen Internat missbraucht worden war. „Es war ein wunderbarer Zufall, dass mir der Rock ’n‘ Roll in der Zeit danach eine Rüstung gab.“
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Foto(s): © SuccoMedia
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