Die RTL-Einrichtungsexpertin begab sich nach Mauretanien, wo dicke Frauen als schön gelten, und hat ihre Erfahrungen in dem Buch „Wer schön sein will, muss reisen“ niedergeschrieben.
In dem afrikanischen Land kam die 38-Jährige, die dort das traditionelle Stoffgewand Malhafa getragen hatte, so gut an, dass ihr mehrmals Heiratsanträge gemacht wurden.
„Nachdem ich anfing, die Malhafa zu tragen, bekam ich am laufenden Band Heiratsanträge“, erinnert sie sich im Interview mit der „Zeit“. „Damit signalisieren die mauretanischen Männer ihr Interesse an einer Frau. Außerdem haben sich mir viele Türen geöffnet. Und ich konnte mit den unterschiedlichsten Menschen Gespräche darüber führen, warum sie dicke Frauen schön finden.“
Der Grund für dieses Schönheitsideal sei, dass runde Formen Wohlstand ausdrücken würden. „Es geht vor allem darum, dass runde Formen ein Zeichen von Wohlstand sind, von guter Herkunft und Großzügigkeit“, erklärt Wittler. „Und auch darum, dass man eine Frau sofort als solche erkennen soll. Das geschieht eben unter anderem durch die Kurven.“
Durch ihre Reise hat sich für die Moderatorin der Blick auf das Ideal hierzulande verändert. „Mir wurde noch einmal deutlicher, welche kapitalistischen Interessen hinter unserem westlichen Schönheitsideal stecken. Du kannst nur Kohle machen mit Leuten, die unglücklich sind und die meinen, es gibt was zu kaufen, was dagegen hilft. Als es um die bei uns übliche Abwertung anderer Menschen aufgrund ihres Äußeren ging, hat meine mauretanische Freundin Wafa etwas sehr Schlaues gesagt. Sie sagte: Tine, Kritik solltest du nur annehmen von Leuten, die ihr Leben selbst gut meistern. Das sind nicht viele. Und interessanterweise werden die wenigsten von ihnen dich wegen deiner Äußerlichkeiten kritisieren.“
Deine Meinung zu diesem Thema? Hier kommentieren!
Foto(s): © SuccoMedia
Speak Your Mind
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.