Jason Reitman mag auch unsympathische Filmcharaktere. Der kanadische Regisseur, der Kritiker in der Vergangenheit mit Filmen wie „Juno“ und „Up in the Air“ überzeugen konnte, legt Wert auf facettenreiche Figuren in seinen Produktionen, selbst wenn diese beim Zuschauer Abneigung auslösen.
„Für mich geht es nicht darum, ob Charaktere sympathisch oder unsympathisch sind. Mir geht es darum, ob sie ehrlich sind. Ob man sie für echte Menschen hält“, stellt der 34-Jährige im Gespräch mit „jetzt.de“ seine Priorität klar.
So sei es ihm wichtig einen „Realitätsbezug“ herzustellen. „Und ich mag alle Figuren in meinen Filmen – selbst die Arschlöcher“, gesteht Reitman unverblümt.
Die Realität sei für ihn zudem tief mit Humor verbunden – weshalb humorlose Menschen ihm Angst machen. „Humorlose Menschen ruinieren das Leben. Ich meine: Das Leben ist von Natur aus lustig“, glaubt der junge Filmemacher. „Aber wenn wir nicht mehr darüber lachen können, tun wir grausame Dinge.“
Filme mache Reitman aus egoistischen Gründen, wie er gesteht. „Ich bin Filmemacher geworden, um mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und mich mit meinen Ängsten zu konfrontieren“, gibt der Bartträger preis und betont, seinen Filmen immer komödiantische Untertöne verleihen zu wollen.
„Ich möchte Alltagssituationen porträtieren. Aber ich glaube fest daran, dass das Leben lustig ist und dass jede Tragödie komödiantische Aspekte besitzt.“
Auch in „Young Adult“ – seinem neusten Film, der seit gestern in den Kinos läuft – verbindet Jason Reitman Alltagsängste mit Comedy.
In dem Streifen spielt Charlize Theron eine frisch geschiedene Kinderbuchautorin, die ihre High-School-Liebe zurückerobern will. Dass ihr Verflossener verheiratet ist, stört sie dabei herzlich wenig.
Deine Meinung zu diesem Thema? Hier kommentieren!
Foto(s): © SuccoMedia
Speak Your Mind
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.