Doris Dörrie:
Glück in der Gegenwart

Die Regisseurin, deren neuer Film „Glück“ am 23. Februar in die Kinos kommt, gibt im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ ihre ganz eigene Definition von Glück preis:

„Es liegt in der Gegenwart. Deshalb versuche ich, im Jetzt zu sein und den Moment wirklich wahrzunehmen.“

Ihr selbst gelinge dies aber auch nicht immer, wie sie gesteht. „Dafür ist unsere konsumorientierte Welt viel zu sehr darauf gedrillt, dass wir uns möglichst in der Zukunft aufhalten sollen. Durch Werbung werden Sehnsüchte geweckt, deren Motor diese ‚Wenn, dann‘-Kausalität ist“, erklärt die 56-Jährige.

„Aber auch wenn ich so und so viele Freunde bei Facebook habe, denke ich, bin ich beliebt. Schon der Ausstieg aus diesem Ursache-Wirkung-Prinzip würde einen sicherlich glücklicher machen.“

Menschen wollen nach Meinung Dörries auch immer mehr als andere und würden sich von Kindesbeinen an ständig aneinander messen. „Bei Kindern geht es darum, wer das größere Stück Schokolade hat. Später fragt man sich: Wer besitzt das dickere Auto? Wer ist erfolgreicher? Dabei sind Vergleiche total deprimierend“, weiß die Filmemacherin.

„Jemand kann vielleicht behaupten: ‚Ich habe das größte Haus.’ Dafür wird er auf anderen Gebieten unterlegen sein. Letztlich kann man bei solchen Bilanzierungen bloß verlieren.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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