Doris Dörrie ist der Meinung, dass Frauen Verantwortung für ihr Leben übernehmen sollten. Die Filmemacherin, die im vergangenen Jahr den Streifen „Die Friseuse“ in die Kinos brachte, in dem sie die Geschichte einer übergewichtigen Berlinerin erzählt, weiß, dass gerade Frauen sich das Leben oft durch falsche Ansichten schwer machen.
„Wir Frauen irren oft in Wunschvorstellungen herum. Wir bilden uns ein: Wenn ich zehn Kilo weniger wiege, wenn ich jünger aussehe oder den richtigen Mann finde, dann bin ich endlich glücklich“, ereifert sich die 56-Jährige im Interview mit dem Magazin „Bunte“ und ist sich sicher, dass das „eher unglücklich“ mache.
Dabei sei jeder seines eigenen Glückes Schmied und müsse in der Lage sein, für sein eigenes Handeln die Verantwortung zu übernehmen, fügt sie hinzu. „Ich finde es bedrückend, wenn Frauen, die 40 oder 50 Jahre alt sind, immer noch die Eltern für ihre Probleme und Unfähigkeiten verantwortlich machen. Irgendwann verantwortet man sein Leben selbst.“
Anstatt einer Vorstellung von etwas besserem hinterherzulaufen, solle man das Hier und Jetzt genießen. Es stimme nicht, dass irgendwann einfach alles gut werde, behauptet sie, „denn am Ende werden wir krank und sterben. Deshalb ist die einzig richtige Antwort: Genau jetzt ist vielleicht alles gut.“
Die Regisseurin und Produzentin, die seit 1976 Filme macht, hat ihre besten Ideen übrigens, wenn sie „nutzlos herumhängt“, verrät sie. „Ich liege nutzlos herum, gucke in die Luft. Ich versuche, nichts zu denken, lasse mich treiben und beobachte, was in meinem Kopf auftaucht.“
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