Bob Geldof kennt sich mit Twitter nicht aus. Der 59-jährige Sänger und Aktivist hat im Frühjahr sein neues Album „How To Compose Popular Songs That Will Sell“ veröffentlicht und gesteht, dass ihm das Kommunikationsmedium fremd ist.
„Vor ein paar Monaten hat mir jemand gesagt, dass ich die Twitter-Trendliste für drei oder vier Sekunden angeführt hätte. Ich hatte keine verdammte Ahnung, wovon er redete“, erzählt Geldof im Gespräch mit der englischen Zeitung „Evening Standard“.
Sein neues Album beschreibt derweil unter anderem, wie er durch seine Lebensgefährtin Marine vor dem Untergang gerettet wurde.
„Zu meiner Bestürzung scheint es so, dass ein kaputter Mensch wieder zusammengeflickt werden kann. Das an sich ist feierlich und ebenso enthüllend auf der anderen Seite. Mit dieser Platte entdeckte ich etwas über den menschlichen Zustand, das jeder 19-jährige Idealist bereits weiß: dass das Leben ohne die Anwesenheit von Liebe einfach absurd ist“, erklärt der Künstler.
„Sir Bob“, der aus seiner Ehe mit der im Jahre 2000 an einer Überdosis verstorbenen Frau Paula Yates die drei Töchter Fifi (27), Peaches (22)und Pixie (20) hat, steht dem Thema Musik-Downloads skeptisch gegenüber und macht diese verantwortlich für die Veränderung in der Musikbranche: „Aufgrund ihrer Natur sind Downloads sehr kurzlebig. Diese eingebaute Verfügbarkeit, anstatt ein lebenswichtiger Teil dessen zu sein, was wir sind, hat alles in der Musikwelt verändert.“
Ebenso verändert habe sich auch sein Arbeitsumfeld. Sein ehemaliges Lieblingscafé, das Picasso in der Londoner King’s Road, sei frisch renoviert worden. Der gebürtige Ire blickt humorvoll zurück: „Das Café war mein Büro. Ich saß draußen mit einem Kaffee und all den anderen fürchterlichen Chelsea-Wüstlingen, habe mich über die Hauspreise beschwert und den Mädchen, die aus der Modellagentur Storm kamen, hinterher gegeifert.“
Trotz seines bevorstehenden 60. Geburtstags hat er kein Problem mit dem Älterwerden. „Dann habe ich eine dieser Statistiken gelesen, in der stand, dass eine Menge Leute herausfanden, dass sie in ihren Fünfzigern glücklicher waren und in ihren Achtzigern am glücklichsten“, erzählt Geldof.
Er verrät: „Wenn du in meinem Alter bist, sollten sich die emotionalen Stürme und Kämpfe gelegt haben, die wirtschaftlichen Turbulenzen sollten sich ausgeglichen haben. Auf der Bank liegt ein bisschen Geld, die Kinder sind aus dem Haus und du fühlst dich gut dabei, dein Ding mit ihnen durchzuziehen.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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