Joachim Fuchsberger:
Angst vor der Abhängigkeit


Joachim Fuchsberger erklärt, dass er den Tod nicht fürchtet, allerdings Angst davor hat, altersschwach zu werden.

Der 84-jährige Schauspieler, der während des Zweiten Weltkriegs als Fallschirmjäger sein Leben riskierte, verrät, dass er keine Angst davor habe abzudanken, allerdings hofft, nicht altersschwach und von der Hilfe anderer abhängig zu werden.

Auf die Frage nach dem Tod sagt er der ‚Frankfurter Rundschau‘: „Ich bin ihm zu oft begegnet. Ich habe nur Angst davor, dass mein Kopf aufhört zu arbeiten und es ist nicht Schluss. Dass ich abhängig bin, nicht sagen kann: Nein, ich will es nicht.“

Dass er nach seinem Lebensende vergessen werde, glaubt ‚Blacky‘ Fuchsberger derweil nicht. „Ich hinterlasse ja genug Spuren. Hundert Spielfilme, zweitausend Fernsehaufzeichnungen“, zählt er seine Leistungen auf. Ob er „ein großer Künstler“ war, sei ihm allerdings „ziemlich egal“. Stolz sei er bis heute nämlich nur auf seine Ehe mit seiner Frau Gundula, mit der er seit 1954 verheiratet ist.

„Auf meine Formel der vier großen V, auf denen unser Leben beruht: Verstehen, vertrauen, verzeihen, verzichten“, erklärt er das Geheimnis seiner Ehe. „Als wir 1954 heirateten, brach eine Hochzeitsepidemie aus. Alles um uns herum heiratete – heute sind alle außer uns geschieden.“

In seinem neusten Buch ‚Altwerden ist nichts für Feiglinge‘ erzählt Fuchsberger – auf teilweise humorvolle Weise – von seinem Leben, lässt aber auch Kritik an der heutigen Zeit Luft. Und obwohl er im Oktober 2010 den tragischen Tod seines Sohnes Thomas hinnehmen musste, habe er seither nichts mehr an dem Buch geändert.

„Es war zu diesem Zeitpunkt schon fertig. Ich wollte es nicht ändern, es sollte kein Buch über meinen Sohn werden“, begründet er diese Entscheidung und betont außerdem: „Über den Tod meines Sohnes rede ich nicht mehr. Nur darüber, dass ich jenes Buch vollende, das Thomas begonnen hatte und mit dem er Millionen Diabeteskranken Mut machen wollte. Kurz vor seinem Tod überspielte er mir zweieinhalbtausend Fotos und Texte von seinen Reisen in alle Welt. Er wollte beweisen, dass Diabetiker zu allem in der Lage sind – wenn sie nur auf ihren Körper achten. Darüber rede ich gerne“, fährt er fort.

Im Januar enthüllte Fuchsberger, dass er in Gedenken an seinen Sohn, der unter anderem als Fotograf und Journalist tätig war, mithilfe der zahlreichen Fotos von den Auslandsaufenthalten und Weltreisen seines Sohnes einen Bildband veröffentlichen wolle.

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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  1. kann man verstehen

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