Madonnas Schul-Projekt, das mehr Kindern in Malawi Zugang zu Bildung geben soll, ist gescheitert.
Bereits im Januar hatte die Sängerin ihr Versprechen zurückgezogen, 15 Millionen Dollar in den Bau einer Schule für unterprivilegierte Mädchen in Malawi zu investieren. Dabei waren viele Familien zwangsumgesiedelt worden, um dem geplanten Schulgebäude Platz zu machen, doch dann hatte die ‚Like A Prayer‘-Interpretin angekündigt, stattdessen das Geld landesweit in mehrere Schulen anstatt in eine einzige investieren zu wollen. Wie die ‚New York Times‘ berichtet, ist dieses Projekt nun jedoch ebenfalls gescheitert, nachdem bereits 3,8 Millionen US-Dollar hineingesteckt worden waren.
In einer E-mail an Spender des Kabbalah Centre International in Los Angeles schreibt Michael Berg, der gemeinsam mit Madonna die Wohltätigkeitsorganisation ins Leben gerufen hatte, dass die Pläne des Projekts nicht weiter verfolgt würden.
„Eine wohl durchdachte Entscheidung wurde getroffen, wonach die Pläne für das Projekt Raising Malawi Academy for Girls in ihrer ursprünglichen Form nicht fortgeführt werden“, schreibt er. Der Direktionsvorstand der Wohltätigkeitsorganisation sei ersetzt und ein Verwaltungsvorstand, zu dem auch die 52-jährige Musikerin gehört, hätten die Verantwortung nun übernommen, heißt es weiter. Bereits im Oktober hatte der Vorsitzende – der Freund von Madonnas ehemaliger Trainerin Tracy Anderson – der Organisation den Rücken gekehrt, nachdem er wegen seines Management-Stils in die Kritik geraten und ihm vorgeworfen worden war, Gelder zu verschwenden.
Trevor Nielson von der Global Philanthropy Group, den Madonna im letzten Jahr bei den ersten Anzeichen einer Krise als Ratgeber ins Boot geholt hatte, vermutet, dass nicht alle Geldmittel ausgewiesen worden waren.
„Obwohl das vormalige Management-Team 3,8 Millionen Dollar ausgegeben hat, hat das Projekt noch keinen Anfang gemacht, es wurde kein Rechtsanspruch auf das Land geltend gemacht und zu alledem mangelte es an Rechenschaft auf Seiten des Management-Teams in Malawi und des Management-Teams in den Vereinigten Staaten. Wir müssen noch feststellen, was mit den 3.8 Millionen Dollar passiert ist.“
Madonna selbst zeigt sich in einer Stellungnahme bestürzt über die Entwicklungen. „Es gibt eine richtige Bildungskrise in Malawi. 67 Prozent der Mädchen gehen nicht auf eine weiterführende Schule. Unser Team wird hart daran arbeiten, sich diesen Problemen auf jede uns mögliche Art und Weise zu nähern.“
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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