Prominenter Besuch bei der Erlebniswoche für Kinder des Vereins DiabetesDE. Auf der Burg Rabenstein im Fläming erschien der Olympia-Held Matthias Steiner und erfreute rund 20 Kinder mit Autogrammen und vielen nützlichen Tipps rund um das Thema Diabetes. In Deutschland gibt es allein rund 25.000 Kinder mit Diabetes Typ 1 und der Umgang mit der Krankheit ist nicht immer einfach.
Für Steiner ist sein Engagement für die Kinder selbstverständlich. Im TIKonline.de-Interview erklärt er: „Erstens habe ich selber Diabetes und kann das durchaus nachvollziehen, wie sich die Kinder fühlen ab und zu mal. Ich weiß, was sie im Alltag durchleben, dass es sicherlich nicht immer einfach ist. Und da versuche ich einfach, ein bisserl was mit auf den Weg zu geben. Ich denke so was ist eben viel, viel wichtiger, wenn man von so was Ahnung hat, das weiterzugeben.“
Steiner erfuhr von seiner Stoffwechselstörung im Alter von 18 Jahren. Er erzählt uns: „Die Diagnose kam ein bisschen überraschend. Eigentlich wollte ich die Augen untersuchen lassen, plötzlich bin ich Diabetiker. Es ist wie so ein Hammer auf den Kopf einfach. Man kriegt diese Diagnose, man denkt, man ist schwer krank. […] Man wird dann mit Samthandschuhen angefasst. Man muss spritzen, man muss messen, man muss Diät halten. Und das sind alles so Dinge, die möchte man nicht machen, weil, man ist ja eigentlich ein gesunder Mensch. Denkt man. Aber plötzlich kriegt man so das Gefühl, man ist ein schwer kranker Mensch. Da muss man sich wieder zurechtfinden, da braucht man wieder neue Ziele, neue Aufgaben. Und man muss einfach sehen, dass das Leben trotz Diabetes ganz normal funktioniert und wunderbar geht und alles. Es gibt kaum Einschränkungen, und das möchte ich auch den Kindern klar machen.“
Matthias Steiner ist wohl eines der besten Beispiele dafür, dass man als Diabetiker auch ganz hohe Ziele erreichen kann. Mit dem Gewinn der Goldmedaille im Gewichtheben im August 2008 hatte der gebürtige Österreicher seinen großen Durchbruch. Den Sieg in Peking widmete er seiner verstorbenen Ehefrau. Die Bilder gingen um die Welt. Für ihn war dies eine Möglichkeit, seinen Schicksalsschlag zu verarbeiten:
„Man muss sich immer wieder neue Ziele stecken, es nützt einfach nix. Man kann entweder dahinvegetieren, und ist trotzdem noch am Leben und das Leben ist dann nicht schön. Oder man muss sich irgendwann den Mund abputzen und weitermachen. Das Geschehene kann man nicht ungeschehen machen, man muss es so gut wie möglich verarbeiten, ins Leben mit einbauen und einfach wieder weiterleben. Das ist, glaube ich, die schönere Variante.“
Seit Anfang 2009 gibt es eine neue Liebe im Leben des Spitzensportlers. Er lernte die TV-Moderatorin Inge Posmyk kennen. Inzwischen ist das Paar verheiratet und seit März 2010 ist Steiner glücklicher Papa! Söhnchen Felix und Ehefrau Inge geht es gut und die Vaterrolle meistert der Sportstar gern.
Im Interview verrät der 28-Jährige TIKonline.de: „Ja, wichtig fühle ich mich. Nee, gut fühle ich mich! Klasse einfach. Er war ja ein Wunschkind und dementsprechend gerne mache ich das auch … Das funktioniert wie bei jeder anderen normalen Familie einfach auch. Einer muss nun mal jetzt arbeiten gehen. Mein Frau wird das sicherlich bald auch wieder machen, aber der Kleine wächst glücklich bei uns auf, ganz normal, ich gehe meinem Sport nach und bin dann am Abend für die Familie da.“
Wer mehr über den Olympiahelden und seine Karriere trotz Diabetes erfahren möchte, hat am 14. November 2010 die Möglichkeit dazu. Matthias Steiner wird in Berlin beim Welt-Diabetestag zu Gast sein. Weitere Infos: http://www.diabetesde.org/weltdiabetestag/2010/
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Matthias Steiner steht zu Deutschland.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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