Nina Hagens irrer Kirchen-Auftritt:
„Ich bin eine Nonne auf Reisen!“

In einem knallgrünen Mini-Kleid und Lackstiefeln stolzierte Nina Hagen in die Berliner Parochialkirche. Die Fotografengemeinde war schon reichlich nervös, denn die Sängerin hatte eine knappe Stunde Verspätung. Ein Unfall mit ihrem Van und einem polnischen LKW hatte den Zeitplan total durcheinandergewirbelt.

Passiert war ihr zum Glück nichts und Nina startete zu Ihrer neuen Mission. Die Punk-Ikone ist seit dem letzten Sommer getaufte Christin und möchte nun ihre Botschaften über Gott und die Welt kundtun. Passend dazu erscheint im Juli ihr neues Album mit dem Titel „Personal Jesus“. Zuerst posierte Nina Hagen mit einer Gitarre bewaffnet für die Fotografen, setzte sich auf den Kirchenboden nieder und gab eine musikalische Kostprobe.

Die Diva kritisierte die Atomlobby und Politiker wie George W. Bush. Auch an der Wahl unserer Bundeskanzlerin, Angela Merkel, hat Nina Hagen ihre Zweifel: „Bei der letzten Wahl da gab es auch elektronische Wahlzählzettelmaschinen und Angela Merkel ist auch wiedergewählt worden, obwohl andere statistische Umfragen ganz andere Ergebnisse abgeliefert hatten. In unserer Welt ist vieles unterwandert worden.“

Zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche hat die Sängerin auch eine Meinung: „Jetzt hat die Kirche große Chancen sich zu reinigen von all diesem furchtbaren, furchtbaren, ekelhaften Totengestank, den die da verursacht haben, diese Faschisten. Ganz schlimm! Die Wahrheit wird uns frei machen. Das ist ja das Gute. Wenn so etwas passiert, kann das Volk, das die Kirche ausmacht, das Kirchenvolk, auf den Tisch pochen und sagen, wir brauchen eine Reinigung. Wir brauchen Transparenz, wir brauchen Ehrlichkeit. Diesen ganzen Mist! So was darf nie wieder passieren!“

Im persönlichen Interview mit TIKonline.de verriet Nina Hagen, wie sie zu Gott gefunden hat. Auslöser sei ein Nahtoderlebnis gewesen. Hagen erklärte: „Das allergrößte Schlüsselerlebnis war, wo ich 17 Jahre alt war in der DDR. Das war zwei Jahre vor meiner Ausreise. Nein, vier Jahre vor meiner Ausreise. Dass ich so ein Nahtoderlebnis hatte, wo ich Gott um Hilfe gerufen habe.

Das war ein ganz wildes Unterfangen. Das hatte etwas mit der Einnahme von LSD zu tun, dass ich mich plötzlich in einem Bereich wieder gefunden habe, wo es nur Schmerzen gab. Es war die absolute Hölle. Lange Geschichte. Es steht auch alles geschrieben in meinem Glaubensbekenntnisbuch. Und dort habe ich das essenziellste, das wichtigste Erlebnis meines Lebens gehabt. Dort habe ich Gott um Hilfe gerufen und ich bin von Gott gerettet worden.

Ich durfte sogar ganz viele Stunden, eine ganze Nacht lang in der Gegenwart Gottes sein. Ich durfte sogar Gott in die Augen schauen. Ich durfte der Liebe in Person in die Augen schauen. Ich habe ihn 1.000 Fragen gefragt. Mir wurde dann auch gesagt, dass ich wieder zurück muss. Ich wollte so gerne zu Hause bleiben. Das war die größte Offenbarung meines Lebens.“

Nina Hagen hat immer noch die Energie einer Rebellin. Voller Tatendrang stürzt sie sich in ihre neue Mission. Einen Mann an ihrer Seite sieht man derzeit nicht. Im März wurde bekannt, dass sich Nina Hagen von ihrem 28 Jahre jüngeren Freund River getrennt hat. Ihr derzeitiges Liebesleben erklärt Nina im TIKonline.de-Interview so:

„Ich bin in die gesamte Schöpfung verliebt. Ich bin in alle Menschen verliebt, von den kleinsten bis zu den ältesten Omis und Opis. Ich bin in alle verliebt. Auch in die Bäume. Ich schaue mir alles mit Ehrfurcht an und mit Staunen. Ich höre überhaupt nicht mehr auf, zu staunen. Ich lebe in keiner Ehe. Ich bin nicht verheiratet. Ich lebe allein nur mit meinen Geschwistern und mit meiner Arbeit. Und mit meiner Liebe. Aber ich lebe in keiner Ehe oder in keiner Verlobungszeit. Ich bin Nonne auf Reisen.“

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Nina Hagens knalliges Kirchen-Outfit.

Nina Hagen gibt ein Ständchen in der Kirche.

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. Kerstin says:

    So eine Pfarrerin würde ich mir auch mal wünschen!

  2. Klodhilde says:

    Ich finde toll, was Nina zu sagen hat! Ich hoffe sie tut es aus aller Überzeugung und nicht nur aus „Imagegründen“.

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