Dritter und letzter Prozesstag gegen Florian Schöne und drei weitere Angeklagte vor dem Berliner Landgericht. Der 22jährige Sohn der Schauspielerin Barbara Schöne wird wegen schwerer räuberischer Erpressung mit gefährlicher Körperverletzung und versuchter schwerer räuberischer Erpressung zu 3 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt.
Die vier jungen Männer haben im Dezember vergangenen Jahres diverse Überfälle auf Passanten begangen. Dabei ist Schöne äußerst brutal vorgegangen. Er schlug mit der Faust einem Opfer ins Gesicht und drohte ihm mit einem 40cm großen „Rambo-Messer“ die Kehle durchzuschneiden. Die Beute waren lediglich Handys und kleine Geldbeträge. Zum Tatzeitpunkt hat Florian Schöne unter Anabolikaeinfluss gestanden und wog etwa 20kg mehr als heute. Der Pressesprecher der Berliner Strafgerichte, Arnd Bödeker, erklärt: „Es ist so, dass die Kammer festgestellt hat, dass im Dezember 2005 eine Vielzahl von Überfällen und räuberischer Erpressung, teilweise nur als Versuch begangen worden sind. Das heisst, dass sogenannte Abziehen von Handys, von Bargeld. Gewalt ist ausgeübt worden durch Schläge, ein Messer ist in einigen Fällen dabei gewesen.“
Das Urteil ist vergleichsweise gnädig. Schöne-Anwältin Jutta Heck erklärt uns im Interview: „Für uns ist es so gelaufen, dass der minderschwere Fall, der ja von Anfang an sehr fraglich gewesen ist, hier bejaht worden ist, ebenso die verminderte Schuldfähigkeit zur Tatzeit. Das ist für uns sehr wichtig gewesen.“
Der Sohn von Barbara Schöne, der auch schon als Schauspieler gearbeitet hat, wurde vom Gericht wie jeder andere Mensch behandelt. Pressesprecher Arnd Bödeker: „Es wird die Person angesehen, keine Frage. Es wird danach, wie in diesem Fall, umfassend die Persönlichkeit gewürdigt, die Taten werden gewürdigt. Der Beruf ist nur ein Aspekt in der Lebensgeschichte. Es hat keinen Einfluss, ob jemand in der Öffentlichkeit steht.“
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