Der vergangene Ostersamstag war für alle Fans der No Angels ein schwarzer Tag. Sängerin Nadja Benaissa wurde vor einem Auftritt in einer Diskothek in Frankfurt festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt. Der Vorwurf: Sie soll trotz einer ihr bekannten HIV-Erkrankung mit mehreren Männern ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben.
Seither schwieg die 27jährige, zeigte sich kaum in der Öffentlichkeit. Bei Günther Jauch sprach sie nun erstmals öffentlich über die Vorwürfe. Unumwunden gab sie zu, mit dem HIV-Virus infiziert zu sein. Sie betonte aber, die Krankheit gut im Griff zu haben. Zu dem laufenden Verfahren gegen sie konnte und wollte sie aber nichts sagen.
Der Druck sehr belastend gewesen. Sie hätte permanent dagegen kämpfen müssen, dass jemand die Information an die Öffentlichkeit bringt. Besonders Bekannte, die Geld von ihr erpressen wollten, hätten des öfteren damit gedroht, die Geschichte an die Presse zu verkaufen. „Jeder Mensch, mit dem man sich irgendwann mal zerstritten hat und der davon wusste … haben das dann immer gleich als Druckmittel und als Waffe benutzt“, so Benaissa. Ihrem erzwungenen Outing kann sie deshalb auch etwas Gutes abgewinnen: „Das hat sich jetzt ja erledigt. Jetzt kann mich keiner mehr erpressen“.
Ihr Leben hat sich in den vergangenen Wochen trotzdem völlig verändert. „Es ist immer noch ein Ausnahmezustand. Ich kann immer noch nicht einfach so irgendwo hingehen und frei sein und einfach ein normaler Mensch sein. Ich habe jetzt diesen Stempel. Der ist jetzt da. Ich werde jetzt versuchen, das Beste draus machen“, sagt die Sängerin.
Ihre Band-Kolleginnen hatte Nadja von Anfang an eingeweiht. „Es war kein Problem. Natürlich wurden alle erst einmal sehr emotional und es kamen viele Gefühlsausbrüche. Alle waren sehr traurig und haben geweint und sich Sorgen gemacht. Die Angst konnte ich ihnen dann aber nehmen, dass es keine Lebensgefahr gibt bei mir“, so Benaissa.
Ihre neunjährige Tochter musste allerdings aus der Zeitung von der HIV-Infektion ihrer Mutter erfahren. „Sicherlich wollte ich es meiner Tochter sagen, aber sie ist halt noch sehr kindlich, sie ist noch sehr jung und ich wollte natürlich warten bis sie ein gewisses Alter erreicht hat … wo sie das Ganze auch besser wegstecken kann“, so ihre Begründung. Nach ihrem Gefängnisaufenthalt konnte sie ihr aber erklären, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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