Der plötzliche Tod von Michael Jackson wirft weiterhin viele Fragen auf. Wir treffen einen Mann, der Antworten gibt. Wie lebte der King of Pop zuletzt und wie sehr belastete ihn der Druck seiner anstehenden Abschiedskonzerte?
In Berlin begegnen wir Jacksons Freund und Ex-Manager Dieter Wiesner. Der 59jährige ist von den Vorkommnissen der letzten Wochen tief erschüttert. Er war bis 2003 Jacksons Manager, brachte ihn zur Bambi-Verleihung nach Deutschland und war bis zuletzt ein enger Vertrauter des King of Pop. Dieter Wiesner zeigt uns private Fotos von ihm und Michael Jackson und erklärt uns aus seiner Sicht, wie es zu der Tragödie kommen konnte.
Für Wiesner steht außer Frage, dass der Konzertmarathon in London Jackson schwer belastete. Er ist sich sicher, Michael hatte nie 50 Konzerte gewollt. „Ich weiß aus anderen Telefonaten, dass er geglaubt hat, er hätte nur 10 unterschrieben, was für mich eigentlich schon viel gewesen wäre.“
Jackson hätte wegen der Konzerte unter unglaublichem Druck gestanden aber niemanden gehabt, mit dem er sich darüber hätte austauschen können. Das sei auch früher schon immer problematisch gewesen.
„Wenn ich mit ihm zusammen war, und bin mal nach Hause gefahren nach Deutschland, dann musste ich mein Telefon rund um die Uhr anlassen. Das war einfach Gesetz. Er konnte zu jeder Sekunde anrufen und das hat er auch ausgenutzt. Es war ganz wichtig für ihn jemanden zu haben und sich auszutauschen“, so Wiesner.
Selbst die Nahrungsaufnahme hätte Michael wegen des Drucks sehr vernachlässigt. Für Wiesner ist es unverständlich, dass die Verantwortlichen die Probleme nicht gesehen und Jackson nicht mehr beschützt haben. „Der hat den Kindern Frühstück gemacht, das hat alles Michael allein gemacht. Das hat er gern gemacht, aber er hat nichts gegessen. Der Druck war sehr, sehr groß, das hat ihn sehr belastet.“
Dass Jackson sich offenbar lieber mit Medikamenten fit gehalten hat, wundert Wiesner nicht. Jacko hätte immer Leute an seiner Seite gehabt, die ihn nur zu gern mit allem versorgten, was er haben wollte. Gegen ein fürstliches Honorar, versteht sich.
Einen möglichen Selbstmord schließt der 59jährige aber kategorisch aus. Jackson hätte sich seiner Meinung nach nie selbst getötet, egal wie schwer die Lage gewesen sein mag. Er geht von einem Unfall aus und erhebt dabei auch Vorwürfe gegen Michaels Ärzte: „Es gab mehrere solcher Situationen, wo man sich ganz schnell um ihn kümmern musste. Das war nicht das erste Mal. Hier ist ein Fehler passiert.“
Was Ort und Zeitpunkt der Trauerfeier für den King of Pop angeht, kann auch Wiesner nichts Genaues sagen: „Die Eltern haben sich noch nicht entschieden, der Zeitpunkt wird noch dauern. Mindestens eine Woche. Aber der Ablauf ist noch nicht geklärt.“ Was er aber weiß ist, dass Michael Jackson als Legende in die Geschichte eingehen wollte. „Der wollte nicht mit 50 noch den Moonwalk machen, das war nicht sein Thema.“
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Dieter Wiesner über seine Zeit mit Jacko.
Dieter Wiesner mit Michael Jackson 2002 in Berlin.
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Foto(s): © Dieter Wiesner / privat
Endlich jemand, der mal richtig Klartext spricht! Ich glaube die falschen Leute haben Michael Jackson ganz fies in die Enge getrieben!
Es ist traurig, dass michael jackson so enden musste. er hätte einen echten freund gebraucht, das scheint doch offensichtlich zu sein. warum war am ende niemand an seiner seite? auch der ex manager dieter wiesner scheint ja nicht mehr an ihn herangekommen zu sein. warum?
.. der vater ist dran schuld , er prügelte michael als kleines kind auf die bühne , er hatte nie eine kindheit gehabt , seine kinder haben nun auch keine kindheit mehr , weil sie keinen vater mehr haben. Ich bin traurig und bin mir sicher dass der grösste Hass bei den fans , auf dem Vater liegt
R.i.P Michael
Aber: Mit Hass kann man keinen Frieden säen! Ich hoffe die Familie Jackson schlachtet das ganze nicht zu sehr aus. Es ist schon peinlich diesen Leuten überhaupt Aufmerksamkeit zu geben die jahrelang Jacko nur ausgenutzt haben!
S.g Herr Wiesner,
in dem Interview sagten Sie, dass Sie nicht verstanden hätten dass Michael nach jedem Konzet traurig oder deprimiert war. Mit diesem Problem stand Michael sicher nicht alleine da. Den meisten Künstlern in dieser Branche geht es so. Es ist die Schattenseite, die fast jeder durchlebt und kennt. Je größer der Applaus, desto tiefer der Fall bzw. die Einsamkeit. Ob im Theater nach einer Premiere, oder on Stage nach dem Konzert. Das wollte ich zu dem Interview anmerken, weil es mich verwundert hat, dass Ihnen dieses Verhalten als Branchenkenner fremd ist. Horst