In Berlin ist „Görli, Görli“ der heimliche Sommerhit. P.R. Kantate schnappte sich den Song „Girlie, Girlie“ von Sophia Georges und machte aus dem englischsprachigen Klassiker eine „berlinische“ Hymne. Bereits 1999 reifte die Idee für diesen Song: Nach dreijähriger Berlinabstinenz installierte sich P.R. Kantate in Kreuzberg und damit wurde der Görlitzer Bahnhof, den der Volksmund liebevoll Görli nennt, zum täglichen Anlaufpunkt.
Entstanden ist dann allerdings keineswegs nur eine Hymne an den eigenen Dunstkreis, sondern ein fröhliches Liebeslied eines eingeborenen Berliners an Berlin und im speziellen an seine Plätze. Die Gründe für sein Leben der Hauptstadt sind: „Alle Orte haben hier ihren ganz eigenen Charme und jeder von uns baut seine ganz persönliche Beziehung zu ihnen auf – das wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass wir ihnen Spitznamen geben. Am Görli leben wir alle friedlich aneinander vorbei“, beschreibt ein verschmitzter P.R. Kantate den besonderen Reiz seines Berliner Heimatkiezes rund um den Görlitzer Bahnhof.
Das Kürzel „P.R.“ steht im übrigen für den Begriff „Plattenreiter“, der wiederum die wörtliche Übersetzung des jamaikanischen „Disc-Jockey“ ist – auf Jamaika heißt ein Rapper nicht „MC“ sondern „DJ“. Jamaika war es auch, was Kantate zu seinem eigenständigen Rapstil, der „Berlingua“, inspirierte: „Man kann wunderbar altberliner Begriffe, die vor 100 Jahren höchstmoderne Umgangssprache waren mit heutigem Jugend-Slang und eigenen Wortschöpfungen mischen. Ich bin im Gegensatz zu meinen Eltern hier geboren und habe das Berlinern im Kindergarten, in der Schule und auf der Straße gelernt. Straße – klingt voll Ghetto, wa?
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