Günter Grass ist tot. Wie der Verlag „Steidl“ in einem Tweet bekannt gab, starb der Schriftsteller am Montagmorgen in einer Lübecker Klinik. Er wurde 87 Jahre alt.
Grass zählte zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern unserer Zeit. Mit seinem Debüt-Roman „Die Blechtrommel“ feierte er 1959 seinen Durchbruch. Das Werk wurde in 24 Sprachen übersetzt und ging mehr als drei Mal über die Ladentische. Es brachte ihm 1999 auch den Literatur-Nobelpreis ein.
Geboren wurde Grass am 16. Oktober 1927 in Danzig, nach dem Krieg erlernte er in Düsseldorf zunächst das Handwerk des Steinmetzes und studierte anschließend Grafik und Bildhauerei.
Grass galt Zeit seines Lebens als politisch streitbarer Zeitgenosse. In den 60er und 70er Jahren unterstützte er die Wahlkämpfe der SPD, trat aber erst 1982 in die Partei ein. Zehn Jahre später verließ er die SPD aus Protest gegen deren Asyl-Politik aber wieder.
Für viel Aufsehen sorgte die Enthüllung, dass Grass 1944 als Panzerschütze in der 10. SS-Panzerdivision „Frundsberg“ seinen Dienst verrichtet habe. Auch das isralekritische Gedicht „Was gesagt werden muss“ trug ihm viel Kritik ein.
Grass war zwei mal verheiratet. Die erste Ehe mit der Tänzerin Anna Margareta Schwarz von 1954 bis 1978 brachte drei Söhne und eine Tochter hervor. Aus zwei weiteren Beziehungen stammen zwei weitere Töchter. Seit 1979 war Grass mit Ute Grunert verheiratet.
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