Kaum zu Glauben, aber einer der schlagkräftigsten Haudegen der Filmgeschichte wird heute 85 Jahre alt. Die Rede ist von Haudrauf-Schwergewicht Bud Spencer, der 1929 in Neapel als Carlo Pedersoli das Licht der Welt erblickte.
Pedersoli kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Denn er war nicht nur Schauspieler. Die ersten großen Siege und Erfolge fuhr Pedersoli im Schwimmbecken ein. Mit acht Jahren trat er in den örtlichen Schwimmverein ein. Und die Leidenschaft für das Wasser sollte ihm einige Zeit später den italienischen Meistertitel im Brustschwimmen bringen. Sieben Jahre in Folge!
Beruflich war der Haudegen als Fließbandarbeiter, Bibliothekar, Sekretär in der italienischen Botschaft, später auch als Komponist und Musikproduzent unterwegs. Außerdem darf er sich nach seinem Jurastudium „Doktor der Rechtswissenschaft“ nennen, ist also auch noch Jurist.
Seinen Künstlernamen nahm er an, weil er so besser vermarktet werden konnte. Dem „Hotdog Magazin“ erklärte er dazu einmal in einem Interview: „Ich hatte eine Flasche Budweiser-Bier – mein Lieblingsbier – vor mir. Und Spencer Tracy war immer mein Lieblingsschauspieler, also war meine Wahl ganz einfach!“
Über 30 Jahre seines Lebens stand Bud Spencer für Western-Komödien vor der Kamera und schlug kraft- und effektvoll zu. Die Rolle des leicht mürrischen, wenig Worte machenden Haudegens stand ihm dabei gut zu Gesicht. Neben dem schauspielerischen Wirken in rund 100 Filmen war Pedersoli auch als Erfinder sehr umtriebig. So erfand er die Einwegzahnbürste und meldete auch selbst kreierte Gewehre und Türschlösser zum Patent an.
Auch im hohen Alter hat der Schauspieler immer noch Träume. Bei einem Berlin-Besuch vor zwei Jahren sagte er: „Ein echter Traum ist, der mir immer wieder kommt, wenn ich durch die Welt reise oder durch Europa: Werden wir es schaffen, die Vereinigten Staaten von Europa zu schaffen? Jetzt wo wir alle so zusammen sitzen können in Frieden und uns wohl fühlen? Das ist ein echter Traum von mir.“
Auch zum Thema Tod äußerte er sich: „Warum halten wir nicht auch mal einen Augenblick inne, um zu lächeln oder um zu überlegen was man tun kann, um andere zum Lachen zu bringen? Warum immer dieses Jammern und greinen über den Tod? Der Tod ist uns gewiss. Wir alle sind geboren und sterben im Grunde von dem ersten Augenblick unseres Lebens an. Also warum sollten wir nicht auch manchmal lachen?!“, so Bud Spencer.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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