Er kann wohl nicht anders: Auch an seinem 105. Geburtstag steht Johannes Heesters auf der Bühne. In Hamburg spielt er derzeit täglich den Kaiser Franz im „Weißen Rössl“.
Und warum auch nicht. Bis auf seine Augen ist Heesters noch topfit und hat noch einiges in seinem Leben vor. Zum Beispiel in Amerika aufzutreten oder 120 Jahre alt zu werden.
Einen Wunsch konnte er sich schon in seinem 104. Lebensjahr erfüllen: Wieder in seiner holländischen Heimatstadt Amersfoot aufzutreten.
Neben all seinen Erfolgen hat Heesters aber immer noch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Da er in Nazi-Deutschland Karriere gemacht hat, ist er vielen seiner Landsleute immer noch suspekt. Vor dem Berliner Landgericht kämpft er gerade gegen die Behauptung, er habe bei einem Besuch eines Konzentrationslagers für die SS-Belegschaft gesungen.
Auch Heesters unglückliche Äußerungen zum „guten Kerl Hitler“, die der Bühnen greis in der niederländischen Satire-Show „Die Schakale“ von sich gab, trüben den runden Geburtstag des Schauspielers. Die Moderatoren hatten ihn laut „ANP“ gefragt, ob Hitler ein „netter Bursche“ gewesen sei, was Heesters irritiert bejahte. Als seine Frau Simone entsetzt reagierte, entgegnete Heesters mit den Worten „Nun ja, das war er nicht. Aber zu mir war er nett.“
„Jopi“ Heesters ist seit 1992 mit der gebürtigen Simone Rethel (59) verheiratet. Im Jahr 1930 heiratete Heesters die belgische Schauspielerin Louise H. Ghijs, mit der er bis zu ihrem Tod 1985 verheiratet blieb. Aus dieser Ehe gingen die zwei gemeinsame Töchter Wiesje Herold-Heesters und Nicole Heesters hervor.
Tolle Bilder von seinem 104. Geburtstag haben wir hier!
Deine Meinung zu diesem Thema? Hier kommentieren!
Foto(s): © HauptBruch GbR
Es ist schon mit massivem Hochmut zu betrachten, wie die Medien jetzt auf Herrn Heesters losgehen.
Waren nicht auch die Niederländer an den Deportationen beteiligt? Warum gehen gerade seine Landsleute diesen alten Mann so an?
Ich will nur in Erinnerung rufen, dass es auch mal eine ANNE FRANK in den Niederlanden gab…
Traurig und peinlich, dass Herr Heesters mit 105 Jahren für etwas angeprangert wird, was er selbst nicht zu verantworten hat.
Herr Heesters war ein großer Star in der NS-Zeit und er war auch bei einem KZ Besuch mit dabei. Das alles ist nicht neu, das hat er auch in verschiedenen Medien oft erzählt und – wie ich es empfunden habe – auch bereut. Ich glaube jedem ist klar, dass Heesters deshalb kein böser Mensch oder Nazi oder sonstwas ist.