Im Vorfeld wurde heute bereits viel in den Medien spekuliert, jetzt ist es Gewissheit: Klaus Wowereit legt sein Amt als Berlins Regierender Bürgermeister nieder.
Der Politiker erklärte heute in der wöchentlichen Senats-Pressekonferenz im Roten Rathaus in Berlin: „Dass ich für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung stehe und dass ich mein Amt zum 11.12. zur Verfügung stelle“. Diese Entscheidung sei in den letzten Monaten gereift.
Wowereit begründete seinen Entschluss damit, dass es in letzter Zeit „viele Spekulationen über die Amtszeiten des Regierenden Bürgermeisters“ gegeben habe, auch aus den eigenen Reihen. Dies helfe weder der Partei noch sei es förderlich für die Arbeit des Senats, der gerade zuvor den Weg für die Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele 2024 festgelegt habe.
Wowereit erklärte weiter ihm sei die Entscheidung „nicht leicht gefallen. Ich habe jetzt über 40 Jahre Politik für diese Stadt gemacht.“ Die Fehlplanungen rund um den neuen Hauptstadtflughafen BER bezeichnete er als herbe und größte Niederlage und wünscht „dem Projekt eine baldige Fertigstellung.“
Über seine Amtszeit erklärte er: „Ich bin dankbar für die Zeit, die ich für diese, meine Stadt arbeiten konnte.“ Er habe sein Hobby zum Beruf machen können. „Ich gehe freiwillig und bin stolz darauf, meinen Beitrag zur positiven Entwicklung dieser Stadt geleistet zu haben.“
Klaus Wowereit wirkte während der gesamten Erklärung sehr gefasst und beantwortete geduldig die anschließenden Fragen der Presse.
Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Mit dem Rücktritt Wowereits endet eine Ära in Berlin. Seit 2011 leitete er als Regierender Bürgermeister die Geschicke Berlins. Als erster Bürgermeister bekannte er sich öffentlich zu seiner Homosexualität. Wowereits Worte „Ich bin schwul und dass ist auch gut so.“ gingen um die Welt. Gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Jörn Kubicki trat Wowereit beim CSD auf. Später prägte er das Image Berlins mit den Worten „arm aber sexy“. Den Ruf als Party-Bürgermeister handelte sich „Wowi“ durch seine vielen öffentlichen Auftritte bei Film-Premieren, Empfängen und Feiern ein.
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Foto(s): © HauptBruch GbR
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