Nach fast zwei Jahren Haft entlässt Russlands Präsident Wladimir Putin die beiden noch in Haft befindlichen Frauen der kremlkritischen Band Pussy Riot in die Freiheit. Der russische Präsident verkündet auf einer Pressekonferenz vor rund 1300 Journalisten eine vom russischen Parlament beschlossene Massenamnestie.
Die beiden inhaftierten Musikerinnen Nadeschda Tolokonnikowa (24) und Maria Aljochina (25) wurden am 17. August 2012 wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Haft in einem Straflager verurteilt, weil sie im Februar 2012 in einer Moskauer Kathedrale gegen die Politik von Wladimir Putin demonstriert hatten. Die Lagerhaft wäre unter normalen Umständen im März 2014 beendet, doch nun dürfen die beiden Frauen darauf hoffen ihre kleinen Kinder noch vor Weihnachten in die Arme zu schließen.
Neben den beiden Pussy Riot-Mitgliedern wird auch die Anklage gegen die 30 Aktivisten des Greenpeace-Schiffs „Arctic Sunrise“ fallen gelassen. Die Crewmitglieder demonstrierten im September an einer russischen Ölplattform für den Schutz der Arktis und wurden daraufhin ebenfalls wegen „Rowdytums“ angeklagt. Es besteht für die 26 ausländischen Besatzungsmitglieder die Möglichkeit Weihnachten bereits wieder bei ihren Familien in der Heimat zu sein.
Die Begnadigten könnten noch am 19.Dezember freikommen, allerdings hat der Strafvollzug bis zu sechs Monate Zeit um die Amnestie umzusetzen. Die angesetzte Massenamnestie ist für Verurteilte vorgesehen, die weniger als fünf Jahre Haftstrafe absitzen müssen und besonders für Frauen mit Kindern, Minderjährige und alte Menschen, sowie Häftlinge, die wegen Delikten wie „Rowdytum“ angeklagt sind. Momentan dürfen in Russland bis zu 25.000 Häftlinge auf die Amnestie hoffen.
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Foto(s): © obs/ifm electronic gmbh
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