Michael Douglas war enttäuscht, dass ‚Liberace‘ in den USA nicht in die Kinos kam.
Der Hollywood-Star spielt in dem Biopic die Hauptrolle des schwulen US-Entertainers, war damit in seiner Heimat allerdings nur beim Pay-TV-Sender HBO zu sehen. „Das war schon eine Enttäuschung – wie ein kleiner Schlag ins Gesicht“, gibt er im Interview mit der ‚Welt‘ zu. „Vor allem, wenn man sich anschaut, was für ein hochkarätiges Team hinter diesem Film stand – Regisseur Steven Soderbergh, Matt Damon und ich.“
Dass Homophobie dabei eine Rolle gespielt haben könnte, glaubt Douglas allerdings nicht. „Die Studiobosse werden sich ausgerechnet haben, dass sich für einen schwulen Film vor allem Schwule interessieren. Das wird für sie aus finanziellen Gründen ein K.-o.-Kriterium gewesen sein“, so seine Vermutung. „Die Filmindustrie macht eine große Krise durch. Deshalb stecken sie ja all ihr Geld in Cartoon-Filme oder Fortsetzungen.“
Von dieser Einstellung zeigt sich Douglas allerdings enttäuscht. „Sie setzen lieber auf kalkulierbaren Erfolg, statt kleine Filme wie ‚Liberace‘ zu finanzieren.“ Umso mehr freut ihn der Mut in Europa: „Die Filmfestspiele in Cannes beispielsweise hatten ‚Liberace‘ zuletzt als Wettbewerbsbeitrag eingeladen, obwohl er in den USA nur im Fernsehen zu sehen war – das war auch ein Statement. Inzwischen sind einige Entscheider wohl ein bisschen peinlich berührt, dass sie diesen Stoff abgelehnt haben. Und ich muss sagen … das gefällt mir.“
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