Ariane Sommer:
Will Pferdekutschen verbieten!


Nicht erst seit vor wenigen Wochen die Stute Bess vor dem Berliner Adlon-Hotel zusammenbrach, stehen Pferdekutschen in Großstädten unter starker Kritik.

Die Tiere müssen auf hartem Beton laufen, werden gezwungen, auch bei extremen Temperaturen zu arbeiten und atmen außerdem noch die Abgase der Autos ein. Für Ariane Sommer und die Tierrechts-Organisation PETA eine unerträgliche Situation.

Deshalb hat Ariane nun einen offenen Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit geschrieben und fordert ein Verbot von Kutschfahrten:

„Lieber Herr Wowereit,

ich hoffe, es geht Ihnen bestens und Sie genießen den Sommeranfang in unserer wundervollen Hauptstadt.

Leider muss ich mich heute mit einem traurigen Anliegen an Sie wenden: Wie Sie sicher wissen, hat Tony Avella, New York City Council Member, vor kurzem veranlasst, eine humane Gesetzgebung einzuführen und Pferdekutschen aus New York City zu verbannen. Ich selbst habe in New York zum Boykott von Pferdekutschen aufgerufen und möchte Sie nun darum bitten, Pferdekutschen auch aus Deutschlands Hauptstadt, Berlin, zu verbannen. Ich liebe Pferde und hasse die Vorstellung, sie nur als Lasttier zu betrachten. Ich glaube, dass Touristen diesen Fahrten fernbleiben, wenn sie von den Grausamkeiten erfahren würden, welche diesen armen Tieren angetan werden.

Diese Industrie zwingt Pferde, schwere Lasten durch von Abgasen verpestete Straßen zu zerren – und das in allen Wetterlagen. Wie mir meine Freunde von PETA Deutschland e.V. mitgeteilt haben, ist erst vor kurzem ein Pferd in Berlin zusammen gebrochen. Kein Wunder, denn die Pferde müssen fast blind durch die Straßen traben und werden ständig von hupenden Autos in Panik versetzt. Auf der ganzen Welt haben viele kosmopolitische Städte Pferdekutschen bereits verboten, einschließlich London, Paris, Toronto und Peking, dazu auch etliche Städte in den Vereinigten Staaten.

Es wäre schön, wenn auch Berlin, die Hauptstadt eines tierfreundlichen Landes und das Aushängeschild des modernen Deutschland, in dem Tierschutz im Grundgesetz verankert ist, Pferdekutschen ebenfalls verbieten würde. Sicher würden dann auch kleinere Städte nachziehen.

Ich weiß, dass Sie ab und zu aus beruflichen Gründen in LA zu tun haben und falls Ihr Terminkalender es erlaubt, wäre es wunderbar, wenn ich Sie das nächste Mal zum Kaffee in meiner Zweitheimat einladen darf. Mit herzlichen Grüßen aus LA und vielen Dank für Ihre Hilfe,

Ihre Ariane Sommer“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. Die armen Perdchen tuen mir zwar auch leid – aber wir Menschen atmen doch täglich auch die schlechte Luft in den Städten ein. Sollen demnächst auch die Taxifahrer Fahrverbote fordern? Ich finde so Kutschfahren romantisch und nix schlimmer als Pferde die unnütz im Stall stehen, zu wenig Bewegung haben und irgendwann in die Wurst kommen.

  2. Fabienne says:

    Liebe Helga, ich verstehe Deinen Kommentar. Aber uns Menschen zwingt niemand einen Karren bei 30 Grad plus oder 30 Grad minus hinter uns her zu ziehen. Tag für Tag. Wir können Abends in unsere gemütlichen Betten schlüpfen, die Pferde müssen die ganze Nacht dicht gedrängt im Stall stehen. Es entspricht auch nicht ihrem Naturell, ihr ganzes Leben eintönig durch die Straßen zu trotten. Sie leben normalerweise in Herden und galoppieren über Felder und nicht über harte Steine. Die Pferdekutschen sind einfach Ausbeutung der Tiere und damit Quälerei.

  3. Susanne says:

    Ja, Fabienne, da hast du recht! Kann man nicht sowas wie ein Prüfsiegel einführen? Alle Tiere werden doch nicht so gequält oder? Sonst traut man sich ja kaum mal ne Hochzeitskutsche zu mieten…

  4. dann kann ariane ja mal die touris in fahradtaxis durch berlin kutschieren! dann macht sie auch mal was!

  5. Ich finde auch, dass Pferde nicht in den Stadtverkehr gehoeren.
    Da kommen am Ende nicht nur Tiere, sondern auch Menschen zu Schaden. Hat man ja in New York genug gesehen.
    Aber wahrscheinlich muss leider erst etwas schlimmes passieren und jeder oh weh schreien, bevor etwas getan wird.

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