Fler:
Über Kriminalität, Drogen und Postboten

Rapper Fler gibt sich gern als harter Kerl und echter Gangster. Gegenüber TIKonline.de sprach er über seine kriminelle Vergangenheit und erklärte, er sei sein Leben lang schlicht ein Rebell gewesen.

„Ich konnte nie still sitzen in der Schule, ich konnte mich nie an gewisse Regeln halten und ich finde auch, dass in Deutschland viele Regeln übertrieben sind“, sagt Fler und fährt fort: „Es gibt bestimmte Regeln, an die kann ich mich nicht halten. Es gibt so gewisse Sachen, die ich als erwachsener Mann klären möchte und da möchte ich nicht, dass mir da ein Polizist dazwischenfunkt, da möchte ich auch nicht, dass mir da der Gesetzgeber dazwischenfunkt. Das ist natürlich eine große Sache in Deutschland, dass man da oft Probleme bekommt mit dem Staat.“

Er selbst könne davon ein Lied singen: „Ich dachte, ich könnte meine Sachen selber regeln und dann haben das viele Leute anders gesehen, der Richter zum Beispiel.“ Am Ende hätte man dann wegen Kleinigkeiten einen Haufen Vorstrafen. „Ich habe nie wirklich große Dinger gedreht, aber bin jetzt drei Jahre auf Bewährung, weil es läppert sich. Du fängst in der Jugend an mit 13, 14 und mit 30 hast du halt so eine Akte bei der Staatsanwaltschaft und dann musst du halt irgendwann aufpassen. Auswandern“, so der Rapper.

Im Gegensatz zu vielen seiner Freunde habe er aber noch Glück gehabt, denn er habe quasi als Rettungsanker den Rap für sich entdeckt. „Wenn ich den nicht hätte, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon im Knast“, erklärt er, fügt dann aber mit leicht stolzem Unterton an: „OK, ich bin jetzt auch fast im Knast, das geht auch jetzt manchmal schneller als man denkt.“

Mit zunehmendem Alter komme er jedoch immer öfter zu der Einsicht, dass er sich viel Ärger hätte ersparen können. „Man bereut viel. Man denkt dann im Nachhinein ‚Oh mein Gott, war das jetzt nötig?‘. Ich habe mich mit Leuten angelegt, habe Leute beleidigt, unnötig einfach.“ Als Beispiel führt er eine Episode aus der jüngeren Vergangenheit an. Er erzählt: „Ich hatte letztens eine Sache, da hatte ein Postbote mich erkannt, der hat bei mir in der Gegend die Post ausgetragen und der war ein bisschen frech. Der hat erst hinterhergerufen ‚Na, was machst Du hier? Was ist los?‘ und seine Art war sehr provokativ. Dann ist die Sache eskaliert, wir haben uns beide fast die Köpfe eingeschlagen.“

Vor Gericht habe sich dann herausgestellt, dass der Postbote eigentlich ein Fan war, der sein Idol nur beeindrucken wollte. „Da dachte ich mir auch so ‚Mann, das war so unnötig.’“

Was das Thema Drogen anbelangt, hat Fler eine eindeutige Meinung: „Ich habe nie irgendwas genommen, ich habe noch nie in meinem Leben gekifft, ich habe noch nie in meinem Leben irgendwas gezogen, Kokain oder so was.“ Grund seien schlechte Erfahrungen aus seiner Kindheit. „Ich habe, Gott sei Dank, durch meine Kindheit, wo ich in der Nervenklinik war, durch Einnahme von Ritalin immer eine schlechte Erfahrung gehabt mit Pillen und irgendwelchen Drogen. Ich habe immer schon Angst oder Respekt davor gehabt“, gesteht Fler.

Dass Drogen trotzdem ein Thema in seinen Songs sind, erklärt der Rapper damit, dass einfach viele Menschen in seinem Umfeld damit zu tun haben. Für ihn selbst haben Drogen keinen Reiz. Außer hin und wieder einmal ein Gläschen und eine Shisha kommt bei ihm in dieser Richtung nichts vor, betont er.

Fler ist momentan mit seinem Album „Blaues Blut“ in den Charts. Zuletzt reiste er nach Paris, um dort das Video zum Song „Chrom“ zu drehen. Ein Making of gibt’s hier.

Fler über die wichtigsten Frauen in seinem Leben.

So war es für Fler mit zwei nackten Mädels im Bett.

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Foto(s): © Promo / HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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